Streiks bei Amazon werden verlängert

In Graben bis Heiligabend

17. Dezember 2014
von Börsenblatt
Der Arbeitskampf beim Versandhändler Amazon wird verlängert, teilt die Gewerkschaft ver.di mit. An den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg und Werne bis einschließlich Samstag (20. Dezember) − und in Graben bis einschließlich Heiligabend. Update 19. Dezember: Auch in Bad Hersfeld, Leipzig und Rheinberg wird bis Heiligabende gestreikt.

Das hätten die Beschäftigten entschieden, heißt es in einer ver.di-Mitteilung vom heutigen Mittwoch. In Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg und Werne soll danach bis einschließlich Samstag, 20. Dezember, bis zum Ende der Spätschicht gestreikt werden, in Graben bis einschließlich 24. Dezember. Zunächst sollten die Streiks an sechs Standorten am 17. Dezember enden. Einzig in Koblenz soll nun der Streik vorläufig heute nach der Spätschicht beendet werden. An diesem Mittwoch beteiligten sich laut Gewerkschaft über 2.600 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen.

Zentrale Streikundgebung in Koblenz

Über 1.000 Beschäftigte hätten sich heute (17. Dezember) auf einer zentralen Streikkundgebung in Koblenz versammelt − darunter auch welche aus Rheinberg, Werne und Bad Hersfeld. "Wir brauchen existenzsichernde, unbefristete, menschenwürdige Arbeitsbedingungen", sagte Stefanie Nutzenberger, Vorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Ebenfalls vor Ort war die rheinland-pfälzische Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), die Amazon aufforderte, die Verweigerungshaltung aufzugeben und den Gespräche mit der Gewerkschaft aufzunehmen: "Gespräche zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber schaden niemandem, aber keine Gespräche schaden allen." Die Ministerin richtete ein Angebot an die Geschäftsführung des Standortes, ein Gespräch im Ministerium zu führen, um Türen zu öffnen.

Gegenüber dem "Handelsblatt" bestreitet Amazon weiterhin mögliche Betriebsstörungen. Man könne auf ein europaweites Logistiknetzwerk mit 28 Standorten zugreifen − kein Päckchen würde liegen bleiben.

Update 19. Dezember:

Die Gewerkschaft ver.di teilt mit, dass auch an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig und Rheinberg bis zum 24. Dezember nachmittags (15 Uhr) gestreikt wird. In Werne soll der Streik diesen Samstag nach der Spätschicht enden. Am Freitag legten nach Angabe von ver.di insgesamt über 2.400 Amazon-Beschäftigte die Arbeit nieder.