SWR-Bestenliste September

Düsseldorfer Kapriolen mit einem Nobelpreisträger

20. Juli 2015
von Börsenblatt
An der Spitze der SWR-Bestenliste vom September steht der Thomas-Mann-Roman "Königsallee" (C. H. Beck) von Hans Pleschinski. Der Nobelpreisträger kommt darin 1954 für eine Lesung nach Düsseldorf − im gleichen Hotel steigt Klaus Heuser ab, in den Mann sich mehr als 25 Jahren zuvor auf Sylt verguckte. Wird es zu einem Treffen kommen?   

Hans Pleschinski verwebt seine Geschichte geschickt mit biografischem Material und realen Personen. Auf dem zweiten Platz landet Patrick Modiano mit "Der Horizont" (Hanser). Modiano "beschwört auch in seinem neuen Roman das Paris als Stadt der so großen wie kurzen Liebe. Melancholie als Genussmittel." Platz Drei: Eine Bombenattrappe und ein Fahndungsfoto lösen bei einem Lehrer, der auf dem Bild einen ehemaligen Schüler zu erkennen glaubt, Erinnerungen, Fantasien und Selbstvorwürfe aus. Zu lesen in Norbert Gstreins Heimatroman "Eine Ahnung vom Anfang" (Hanser).

Insgesamt stehen sechs Autoren mit ihren Titeln der aktuellen SWR-Bestenliste auch auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. Neben Norbert Gstrein sind dies: Marion Poschmann mit "Die Sonnenposition" (Suhrkamp; Platz 5−6), Urs Widmer mit "Reise an den Rand des Universums" (Diogenes; Platz 5−6), Daniel Kehlmann mit "F" (Rowohlt; Platz 7−9), Uwe Timm mit "Vogelweide" (Kiepenheuer & Witsch; Platz 7−9) sowie Monika Zeiner mit "Die Ordnung der Sterne über Como" (Blumenbar Verlag; Platz 7−9).

Hier geht es zur kompletten SWR-Liste mit zehn Titeln.

Die SWR-Bestenliste wird jeden Monat von 31 Kritikern zusammengestellt, die aufgerufen sind, jeweils vier Neuerscheinungen zu nennen und mit Punkten zu versehen, denen sie möglichst viele Leser wünschen. Die Rangfolge ergibt sich aus der jeweils erreichten Gesamtpunktzahl der Titel.

Als persönliche Empfehlung im September hat Eberhardt Falcke "besser wäre: keine" (S. Fischer) von Kathrin Röggla ausgewählt: