Tarifabschluss Einzelhandel

Verdi: "Kein Grund zur Freude"

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Deutschlandweit verhandelt die Dienstleistungsgesellschaft Verdi über neue Tarifabschlüsse für den Einzel- und Versandhandel. Zum Teil wurden dabei bereits neue Verträge geschlossen, so etwa in Hessen und Berlin. Auch in Bayern kam es jetzt zum Abschluss. Doch die Gewerkschaft ist unzufrieden.

Nach über einem Jahr zäher Verhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Arbeitgebervereinigung des bayerischen Buchhandels ist es in Bayern nun zum Tarifabschluss gekommen. Die Besonderheit: Es handelt sich um den ersten Tarifabschluss für Buchhandel und Verlage.

Der von Arbeitgeberseite gekündigte Manteltarifvertrag wurde dabei rückwirkend zum August 2014 wieder geschlossen und kann laut Pressinformation von Verdi erstmals wieder zum 31. März 2016 gekündigt werden. Laut Gewerkschaft ist dies aber "kein Anlass zur Freude", vereinbart wurde nämlich, dass es bis zum Januar 2016 keine Entgelterhöhung geben soll.

"Dieser Abschluss ist ein deutlicher Warnschuss an die Belegschaften in der Buchbranche, denn er gibt den tarifgebundenen Beschäftigten nur noch eine kurze 'Galgenfrist'. Anders als in den letzten Jahren gab es ohne den Streikdruck – z.B. durch die Kolleginnen und Kollegen bei Weltbild – in diesem Jahr keine Möglichkeit, eine Entgelterhöhung auszuhandeln", so Verdi.

Auch in anderen Regionen wurden bereits für den Einzel- und Versandhandel neue Manteltarifverträge geschlossen, u.a. in Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen / Sachsen-Anhalt / Thüringen sowie Schleswig-Holstein. Davon betroffen sich auch Auszubildende und Warenverräumer. Details unter

http://www.verdi.de/themen/geld-tarif/tarifverhandlungen-handel-2015/++…