Thomas Lehr erhält Marie-Luise-Kaschnitz-Preis

"Ästhetischer Wagemut"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis des Jahres 2012 geht an den in Berlin lebenden Schriftsteller Thomas Lehr. Die Preisverleihung wird am 4. November im Rahmen einer Tagung stattfinden, die sich mit dem Werk des Preisträgers näher befasst.

Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wird von der Evangelischen Akademie Tutzing gemeinsam mit dem Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing verliehen.

In der Begründung der Jury heißt es: "Das Werk von Thomas Lehr zeichnet sich durch Vielfalt und ästhetischen Wagemut aus. Seit seinem Debüt Zweiwasser oder Die Bibliothek der Gnade von 1993 findet er für jeden seiner Stoffe die angemessene Form. Ob opulentes Erzählen, minimalistische Verdichtungen oder rhapsodische Sequenzen, Lehr reagiert auf die Anforderungen seiner Sujets, die physikalische Phänomene und die nationalsozialistische Vergangenheit ebenso umfassen wie den 11. September 2001 oder den Irakkrieg. Mitreißend, fesselnd und überraschend erzählt er von unserer Gegenwart."

Thomas Lehr erhält den Preis, dessen Hauptsponsor das Tutzinger Unternehmen "eurobuch.com" ist, für sein Gesamtwerk. Die Preisverleihung wird am 4. November 2012 im Rahmen einer Tagung (2.–4. November) stattfinden, die sich mit dem Werk des Preisträgers näher befasst.

Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis wurde 1984 anlässlich des 10-jährigen Todestages der Schriftstellerin gegründet und wird seitdem im zweijährigen Turnus verliehen, um Autoren in ihrem Gedenken auszuzeichnen. Preisträger der vergangenen Jahre waren unter anderem Mirko Bonné (2010), Sibylle Lewitscharoff (2008), Pascal Mercier (2006) und Julia Franck (2004).