Umfrage zum Kalendergeschäft

Regionales läuft, neue Produktideen haben es schwer

3. März 2015
von Börsenblatt
Die Nachfrage nach Kalendern zieht an. Welche Themen, Motive und Formate sind gefragt? Welche Rolle spielen Taschenkalender und regionale Kalender? Und: Avancieren gedruckte Kalender Dank digitaler Konkurrenz zum Dekoobjekt? boersenblatt.net hat im Buchhandel nachgefragt.

Ute Hentschel, Buchhandlung Ute Hentschel, Burscheid:

An unserem Sortiment hat sich nur wenig verändert, die Nachfrage ist bislang schon sehr gut, obwohl die Hauptverkaufszeit für Kalender bei uns etwa zwei Wochen vor Weihnachten beginnt. Gefragt sind Themen wie Länder, Reisen, Natur und Kunst sowie Familienplaner, von denen wir 40 verschiedene im Angebot haben. Gut gehen auch kleine Postkartenkalender, die gerne als Geschenk verwendet werden. Bei den Taschenkalendern liegen bei unseren Kunden die aufwändig, nostalgisch gestalteten Kalender von Paperblank im Trend. Gefragt sind auch große Kalender von Weingarten, da sind immer alle im Januar weg.

Johannes-Christoph Beck, Einkauf Osiandersche Buchhandlung Tübingen: 

Stark gefragt im wachsenden Kalendergeschäft sind beispielsweise Familienplaner in ihrer ganzen Angebotsbreite. Sehr wichtig sind auch Mondkalender und großformatige Kalender mit starken Naturmotiven, wie sie beispielsweise von National Georgrafic angeboten werden. Gefragt sind nach wie vor Taschenkalender wie die 18-monatigen von Paperblank, die gerade bei Studenten angesagt sind, da sie zwei Semester abdecken. Insgesamt gibt es beim Kalendersortiment nur wenige Veränderungen, neue Produktideen haben es leider schwer.

Susanne Hellmann, Kulturkaufhaus Dussmann, Geschäftsleitung Vertrieb:

Neben Gängigem sind auch außergewöhnliche und originelle Titel bei unseren Kunden sehr beliebt. Schwerpunkte sind nach wie vor Bildkalender, vor allem aus den Bereichen Kunst und Fotografie. Einen auffällig neuen Trend haben wir in diesem Jahr bisher nicht bemerkt. Eine sehr große Rolle in unserem Sortiment spielen bei uns auch Taschenkalender und regionale Kalender. Regionale Kalender verkaufen wir ganzjährig sehr gut. Bemerkenswert ist, dass für viele Kunden originelles, hochwertiges Fotomaterial bei der Kaufentscheidung immer wichtiger wird. Das Kalendarium dagegen tritt in seiner Bedeutung dahinter zurück. Die Terminkalender-Funktionalität wird schließlich zunehmend vom Smartphone übernommen. Dies ist eine große Chance für unser Kalender-Geschäft!

Stefan Bellin, Das Internationale Buch, Potsdam:

Bei uns sind regionale Kalender sehr gefragt, sei von regionalen Künstlern oder mit Bildern aus der Region. Ein Trend, der immer stärker zu spüren ist, sind große, tolle und besondere Kalender, die man nicht überall bekommt und die als Gebrauchskunst für zu Hause gerne auch etwas mehr kosten dürfen. Stetig gefragt sind Familienplaner, da hat sich kaum etwas geändert.

Jörg Johannsen, Buchhandlung Alte Holstenstraße, Hamburg:

Rückläufig sind bei uns die großen Kunstkalender. Dagegen sind schlichte Bürokalender immer mehr gefragt. Das Gleiche gilt auch für Familienplaner, die stark im Aufwinden sind. Außerdem gut nachgefragt sind sind regionale Kalender sowohl der hier direkt aus dem Stadtteil als auch Hamburger Stadtansichten.