Deutscher Buchhandlungspreis

"Wegmarken der Kultur"

3. März 2015

von Börsenblatt

Der Startschuss ist gefallen: Mit dem Deutschen Buchhandlungspreis will Kulturstaatsministerin Monika Grütters ein Zeichen für den Erhalt eines flächendeckenden Buchhändlernetzes setzen. Bis zum 29. Mai können sich Sortimente bewerben.

"Buchhandlungen sind wie Wegmarken der Kulturnation Deutschland": Das betonte die Staatsministerin für Kultur und Medien im vergangenen Jahr, als sie den Deutschen Buchhandlungspreis ankündigte. Innovative, literarisch und kulturell engagierte stationäre Buchhandlungen würden die Lust am Lesen und das Gespräch über Literatur stimulieren, seien wie "ein Netz geistiger Tankstellen", so Monika Grütters. Ihr ist klar, wie man Sortimente am besten unterstützt – nämlich "indem man bei ihnen einkauft". In Zeiten des Onlinehandels will sie den Kunden aber auch auf die Sprünge helfen: mit dem Deutschen Buchhandlungspreis. Er soll "zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Verbraucher beitragen".

Für den Preis hat Grütters eine Summe von einer Million Euro bereitgestellt. Das Ziel ist klar umrissen − die Auszeichnung soll

einer zunehmenden Wettbewerbsverschärfung zulasten des Kulturträgers "Buchhandlung" entgegenwirken,
die literarische und damit die kulturelle Vielfalt erhalten,
der weiteren Verödung der Innenstädte gegensteuern,
die kulturelle Infrastruktur auch im ländlichen Raum erhalten und
die Existenzgrundlage unabhängiger Verlage stärken, die auf einen vielfältigen, unabhängigen Buchhandel angewiesen sind.

Partner sind die Kurt Wolff Stiftung und der Börsenverein. Vergeben werden Gütesiegel in drei Kategorien:

Gütesiegel mit einer Prämie von je 7.000 Euro
für bis zu 100 hervorragende Buchhandlungen, die mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet werden. Preisträger in dieser Kategorie zeichnen sich insbesondere aus durch ein regelmäßiges kulturelles Veranstaltungsprogramm und / oder durch wahrnehmbare Präsenz eines breit gefächerten literarischen Sortiments kleinerer und unabhängiger Verlage und /oder durch Aktivitäten im Bereich Lese- und / oder Literaturförderung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen und / oder durch ein innovatives Geschäftsmodell. Von den in dieser Kategorie genannten Kriterien muss mindestens eines erfüllt sein.

Gütesiegel mit einer Prämie von je 15.000 Euro für bis zu fünf Buchhandlungen, die aus den nominierten Sortimenten besonders herausragen. Preisträger in dieser Kategorie zeichnen sich durch die oben bereits genannten Kriterien aus, davon müssen in der Regel aber mindestens zwei erfüllt sein.

Gütesiegel mit einer Prämie von je 25.000 Euro für die drei besten der für den Deutschen Buchhandlungspreis nominierten Buchhandlungen. Preisträger in dieser Kategorie zeichnen sich durch die oben bereits genannten Kriterien aus, davon müssen in der Regel aber mindestens drei erfüllt sein.

Kyra Dreher, Geschäftsführerin des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein und Jurymitglied, ermuntert die Buchhandlungen, sich für den Preis zu bewerben: "Das ist für jedes dieser Sortimente eine große Chance, öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen." In der Tat: Das Signet "Ausgezeichneter Ort der Kultur 2015" an der Ladentür ist ein Statement.