„Man darf nicht nur dagegen sein, man muss etwas tun.“ Das sind Worte von Sophie Scholl. Andrej Kurkow zitierte sie in seiner Dankesrede zur Verleihung des diesjährigen Geschwister-Scholl-Preises.
Der ukrainische Schriftsteller mit russischen Wurzeln bekommt den Preis für seine Publikation „Tagebuch einer Invasion“ (Haymon). Darin schildert er den Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine. In dem Buch geht es nicht nur um Kriegshandlungen, sondern auch um den Alltag, den die Menschen in dieser Schreckenszeit zu bewältigen haben.
Literatur dürfe bei all dem Leid nicht auf der Strecke bleiben, mahnte Kurkow: „Der Krieg hat die Pläne vieler Verlage durchkreuzt. Flexibilität ist jetzt das A und O. Sie sind bemüht, nichts absagen zu müssen, damit das literarische und kulturelle Leben in der Ukraine weitergehen kann.“
Kurkow verglich in seiner Dankesrede die jetzige Situation mit dem Einmarsch der Roten Armee 1918. Doch etwas hat sich geändert: „Die Ukrainer sind heute bereit, die Unabhängigkeit ihres Landes zu verteidigen, und tun dies erfolgreich. Auch während der Okkupation.“