Fabeln, Märchen und Mythologien haben Rushdies Werk beeinflusst – für ihn hat aber auch ein Friedenspreis „etwas entschieden Fabelhaftes an sich“. Ihm gefalle der Gedanke, dass der Friede selbst der Preis ist, dass die Jury Magisches kann, gar Fantastisches, so der Schriftsteller – „eine Jury weiser Wohltäter, so unendlich mächtig, dass sie einmal im Jahr und keinesfalls öfter, einem einzigen Menschen und keinesfalls mehr, mit Frieden für ein ganzes Jahr belohnen darf. Mit einem wahrhaften, gesegneten, vollkommenen Frieden, nicht mit dem trivialen, bloß zufriedenstellenden paix ordinaire, sondern mit dem edlen Jahrgang Pax Frankfurtiana, einem ganzen Jahrvorrat davon, elegantes Bukett, abgefüllt und frei Haus geliefert. Das wäre eine Belohnung, die ich überglücklich annähme. Ich überlege sogar, eine Geschichte darüber zu schreiben: "Der Mann, der den Frieden als Preis erhielt".
Danach kehrte Rushdie zurück zur ernsten Gegenwartsanalyse: „Wir leben in einer Zeit, von der ich nicht geglaubt habe, sie erleben zu müssen, eine Zeit, in der die Freiheit – insbesondere die Meinungsfreiheit, ohne die es die Welt der Bücher nicht gäbe – auf allen Seiten von reaktionären, autoritären, populistischen, demagogischen, halbgebildeten, narzisstischen und achtlosen Stimmen angegriffen wird, eine Zeit, in der sich Bildungseinrichtungen und Bibliotheken Zensur und Feindseligkeit ausgesetzt sehen; in der extremistische Religionen und bigotte Ideologien beginnen, in Lebensbereiche vorzudringen, in denen sie nichts zu suchen haben.“
https://taz.de/!1504645/