Fragen an Juergen Boos zur Frankfurter Buchmesse 2021

Boos: "Die Zeichen stehen in vielen Ländern auf Neustart"

9. Juni 2021
von Michael Roesler-Graichen

Das Interesse an der Frankfurter Buchmesse 2021 ist stark. Buchmessedirektor Juergen Boos beobachtet ein reges Anmeldeverhalten und erwartet nahezu alle großen Verlage, Dienstleister und Konzerne aus Deutschland. Auch der internationale Zuspruch ist groß: Rund 50 Länderstände werden vertreten sein und alle wichtigen Auslandsmärkte abbilden – mit Schwerpunkt Europa. 

Wie ist der aktuelle Stand der Beteiligung an der Messe? Wie viele Zusagen von Verlagen und anderen Ausstellern gibt es bisher?
Die Zeichen stehen im Moment in vielen Ländern auf Neustart, das merkt man auch am Anmeldeverhalten der Kunden. Viele Aussteller*innen haben sich angemeldet oder signalisieren uns, dass sie ihren Auftritt planen. Wir führen im Moment sehr gute Gespräche, um gemeinsam mit den Ausstellern die besten Optionen für ihren Auftritt in Frankfurt zu finden – sei es mit eigenem Stand, am Gemeinschaftsstand oder auch mit der flexiblen Workstation. Und wir arbeiten derzeit intensiv am Veranstaltungsprogramm in der Festhalle und in der Stadt sowie an unseren digitalen Angeboten – Details dazu werden wir in Kürze kommunizieren.

Haben die großzügigen Stornoregelungen das Interesse an der Teilnahme deutlich gesteigert?
Wir verzeichnen seitens der Aussteller im Moment reges Interesse an der Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse 2021, und die erneute Unterstützung aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung hilft sehr. Durch die Ankündigung, dass wir im Falle einer kurzfristigen pandemiebedingten Planänderung keine Stornogebühren erheben werden, können wir das wirtschaftliche Risiko der Verlage minimieren. Das ist vor allem für kleinere und mittlere Verlage ein sehr wichtiges Signal, wir merken das an der steigenden Zahl der Anmeldungen.

Sind die großen deutschen Publikumsverlage und Dienstleister mehrheitlich dabei? Wie ist der Zuspruch der Verlage aus den europäischen Nachbarländern, und wie sieht es bei den nordamerikanischen Verlagen aus? Wie ist der Stand beim LitAg?
Im Moment zeigt sich folgendes Bild:

  • Deutschland wird stark präsent sein: Nahezu alle großen Verlage, Dienstleister und Konzerne werden mit Ständen auf der FBM vertreten sein. Auch haben sich zahlreiche mittlere und kleinere Verlage aus allen Sparten und Dienstleister angemeldet.
  • Ebenso wird die europäische Präsenz sehr groß sein: Aus dem europäischen Ausland liegen zahlreiche Registrierungen für Nationalstände und große Aussteller vor (Frankreich, Polen), und wir erwarten auch in den nächsten Tagen weitere Anmeldungen.
  • Positiv wirken sich die geplanten europäischen Gastlandauftritte der nächsten Jahre aus (Spanien, Slowenien, Italien).
  • Die beiden kanadischen Verlegerverbände sind jeweils mit eigenem Stand präsent
  • Aus Asien, den USA, Lateinamerika, Naher Orient rechnen wir mit einer deutlich geringeren Beteiligung als sonst. Einige sind bereits angemeldet, und viele werden kurzfristig als Fachbesucher anreisen, wenn die Pandemielage dies erlaubt.
  • Bei den Agenten ist das Bedürfnis nach persönlichem Austausch groß. Für das Literary Agents & Scouts Centre (LitAg) liegen Anmeldungen aus Europa sowie aus Korea, den USA, UK, Kanada und Israel vor. 

Mit welcher internationalen Beteiligung rechnet die Buchmesse insgesamt?
Wir rechnen aktuell mit 50 Länderständen. Alle wichtigen internationalen Märkte werden gut vertreten sein – mit Schwerpunkt auf Europa.

Wird die Hallenbelegung wieder so großzügig ausgelegt wie für die 2020 geplante Präsenzmesse?
Die Sicherheit unserer Aussteller*innen, Fachbesucher*innen und Mitarbeiter*innen hat für uns größte Priorität. Wir stimmen uns eng mit den zuständigen Behörden ab und werden alle im Oktober geltenden Regelungen umsetzen. Die sichere Durchführung der Präsenzveranstaltung ist durch ein detailliertes Hygienekonzept und an die Pandemielage angepasste Rahmenbedingungen gewährleistet: Wir planen auch in diesem Jahr mit einem großzügigen Hallen-Layout und deutlich verbreiterten Gängen zur Steuerung der Besucher*innen. Die Mindestgröße für Messestände beträgt dieses Jahr 8 statt 4 Quadratmeter. Durch Vorabregistrierung aller Messeteilnehmer*innen werden die Zugangszahlen entsprechend den im Oktober geltenden Infektionsschutzregeln kontrolliert und angepasst.