"Schon seit der Ausbildung habe ich von einer eigenen Buchhandlung geträumt", erzählt Pamela Scholz. Ihr Metier hat sie bei Hugendubel in München gelernt, war dort mehrere Jahre tätig, unter anderem im Einkauf. Es folgte ein Studium der Buchwissenschaften mit Praxisanteil bei Ars Edition, bis die Glockenbachbuchhandlung durch einen Zufall auf sich aufmerksam machte.
"Mein Partner hatte in der Straße beruflich zu tun, als plötzlich ein Teil des Fassadenputzes vom Haus, in dem sich die Buchhandlung befindet, abfiel. Darüber kam er mit Petra Schulz ins Gespräch und erzählte mir dann später davon", erinnert sich Scholz, der damals so gefiel, was ihr berichtet wurde, dass sie den Buchladen umgehend selbst in Augenschein nahm. Auf Anhieb stellte sich heraus, dass sie mit der Inhaberin auf einer Wellenlänge war.
Parallel zur Tätigkeit im Verlagswesen, unter anderem bei GeraNova Bruckmann, entwickelte sich der Wunsch weiter, wieder im Buchhandel aktiv zu werden. 2019 stieg sie auf Minijob-Basis bei Schulz ein, parallel zur freiberuflichen Arbeit als Lektorin. "Ich habe mich so langsam reingeschlichen", blickt die heute 38-Jährige mit einem Schmunzeln zurück. 2021 rief sie zusammen mit der Kinderbuch-Bloggerin Steffi Sack die GlockenbachWelle ins Leben, einen weiterhin monatlich erscheinenden Literatur-Podcast, der der Buchhandlung noch im selben Jahr eine Auszeichnung mit dem Deutschen Buchhandlungspreis einbrachte, wie Scholz berichtet.
Von Beginn an habe es Überlegungen gegeben, dass sie die Buchhandlung zukünftig weiterführen solle, so Scholz, die ab 2022 bereits an zwei Tagen pro Woche im Laden dabei war. Im Sommer 2023 wurde die Übergabe konkret und konnte dank eines Sparkassenkredits und eines (beantragten) Existenzgründungszuschusses umgesetzt werden.