Die literarischen Serien- und Filmadaptionen, die zum Frühlingsbeginn anlaufen, sind übersichtlicher im Vergleich zum recht vollen März. Einige besondere Highlights gibt es aber trotzdem zu entdecken – zum Beispiel die Miniserie "Ripley" nach dem Kriminalroman von Patricia Highsmith mit Andrew Scott in der Hauptrolle.
Die ersten Trailer sehen vielversprechend aus: Ganz in Schwarz-Weiß und mit der atmosphärischen Kulisse des New Yorks und Italiens der 60er-Jahren im Hintergrund erscheint am 4. April die Serien-Verfilmung von Patricia Highsmiths 1955 erschienenen Kriminalroman „Der talentierte Mr. Ripley“ auf Netflix. Keine neue Adaption: Schon 1999 wurde der „Der talentierte Mr. Ripley“ mit Matt Damon in der Rolle des Tom Ripleys und Gwyneth Paltrow verfilmt.
Andrew Scott, der schon in der Rolle des Moriarty in der Serie Sherlock als charismatischer Verbrecher überzeugte, spielt den Betrüger und Mörder Tom Ripley, der den Sohn eines amerikanischen Industriellen in Italien überzeugen soll, nach Amerika zurückzukehren. Mit im Cast sind Johnny Flynn und Dakota Fanning, inszeniert wurde die 8-teilige Miniserie von Oscar-Preisträger Steve Zaillian („The Irishman“, „Schindlers Liste“).
Buch: Patricia Highsmith: Der talentierte Mr. Ripley (übersetzt von Melanie Walz), Diogenes, 432 S., 14 Euro
Buch zum Film: Ripley. Der talentierte Mr. Ripley (übersetzt von Melanie Walz, Diogenes, 400 S., 14 Euro, ET: 20. März
Auch als Hörbuch bei Diogenes erschienen.
Die Schwedische Filmproduktion „Das Leuchten der Rentiere“ entführt ab 12. April auf Netflix in den hohen Norden: Hier muss die 9-Jährige Sámi Elsa mit ansehen, wie ihr Rentier, wie viele weitere, ermordet wird, obwohl diese Lebensgrundlage für die indigenen Sámi sind. Erzählt wird Elsas Kampf gegen die Behörden, die ihr Volk strukturell diskriminieren, gegen die bedrohlichen Mörder der Rentiere und gegen die patriarchale Struktur der Sámi selbst. Der Film beruht auf den gleichnamigen Roman von Ann-Helén Laestadius, der erstmals 2022 bei Hoffmann und Campe erschien und viele Leser:innen begeisterte. Elin Kristina Oskal spielt in dem Drama die Elsa.
Buch: Ann-Helén Laestadius: Das Leuchten der Rentiere (übersetzt von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt). Hoffmann und Campe, 448 S., 14 Euro (TB) / 25 Euro (HC)
Historisch interessierte Jugendliche und Erwachsene können ab dem 11. April im Kino die Romanverfilmung von Rachel J. Palacios „White Bird“ sehen. Der zweite Roman der „Wunder“-Bestsellerautorin verarbeitet die Geschichte des jüdischen Mädchens Sara, die von ihrem Schulkameraden Julien und seiner Familie versteckt wird, nachdem die Nationalsozialisten 1942 in Saras Heimat Elsass einmarschieren. Vor der drohenden Gefahr freunden sich Sara und Julien an, trotz der Tatsache, dass Sara ihren Helfer in der Schule wegen seiner Behinderung gehänselt hat. Für die Verfilmung führte Marc Forster Regie, Ariella Glaser spielt die Rolle der 15-jährigen Sara, Orlando Schwedt Julien Beaumier und Gillian Anderson ist als seine Mutter Vivienne zu sehen.
Buch: Rachel J. Palacio: White Bird. Wie ein Vogel (übersetzt von André Mumot) Hanser, 288 S., 19 Euro.
Graphic Novel: Rachel J. Palaco: White Bird. Wie ein Vogel (übersezt von André Mumot), Hanser, 224 S., 22 Euro.
Buch: Rachel J. Palacio: White Bird. Lektüre mit Audio-Online. B1., Klett Sprachen, 220 S., 11,70 Euro.
Hörbuch, gelesen von Sascha Icks und Hildegard Schmahl, erschienen bei Silberfisch, UVP: 12,95 Euro.
Nachdem schon im letzten Monat das Kafka-Biopic „Die Herrlichkeit des Lebens“ im Kino lief, lassen sich nun mit der Serie „Kafka“ weitere Einblicke in das Leben des faszinierenden Autors gewinnen. Gedreht wurde die Serie zum Anlass des 100. Todestag Frank Kafkas am 3. Juni. Entworfen haben die Serie Bestsellerautor Daniel Kehlmann und Regisseur David Schalko mit fachgerechter Unterstützung von Reiner Stach, der Autor einer dreibändige Kafka-Biografie ist.
Produziert wurde die Miniserie mit sechs Folgen von dem Österreichischen Rundfunk sowie der ARD und wird dort mit je drei Episoden am 26. und 27. März zu sehen sein. Bereits am 20. März erscheinen alle sechs Episoden in der ARD Mediathek.
Buch: Reiner Stach: Die Kafka-Biographie in drei Bänden. FISCHER Taschenbuch, 2048 S., 49 Euro.
Auch Manga-Fans kommen auf ihre Kosten. Bereits 2022 entstand rund um die Serie "Spy x Family" eine Anime Serie um das Doppelleben von Agent Twilight alias Loid Forger. Nun wurden die Geschichten von Manga Autor Tatsuya Endo auch für die Kinoleinwand adaptiert. Am 23. April erscheint "Spy x Family Code: White" in Deutschland. Die Geschichte des Films ist losgelöst von der eigentlichen Storyline der Manga- und Anime-Serie.
Produziert wurde der Film von CloverWorks und WIT STUDIO.
Manga: Tatsuya Endo: Spy x Family (Band 1 - 11, übersetzt von Lasse Christian Christiansen), Crunchyroll Manga.
Buch: Tasuya Endo: Spy x Family - Light Novel - Familienporträt, Crunchyroll Manga, 216 S., 14 Euro.
Non-Book: u.a. Spielkarten (Crunchyroll), Wandkalender (Crunychroll), Tasse (Crunchyroll), Puzzle (Ravensburger)
Das Börsenblatt veröffentlicht jeden Monat eine Übersicht, welche Literaturverfilmungen und Adaptionen ins Kino kommen oder im Streaming zu sehen sind.
