Leseverhalten der Kinder ist stabil
2020 stand der Medienkonsum von Kindern durch Schulschließungen und Lockdowns unter einem ganz besonderen Einfluss. Die KIM-Studie 2020 zeigt das Leseverhalten von Kindern zwischen sechs und 13 Jahren.
2020 stand der Medienkonsum von Kindern durch Schulschließungen und Lockdowns unter einem ganz besonderen Einfluss. Die KIM-Studie 2020 zeigt das Leseverhalten von Kindern zwischen sechs und 13 Jahren.
Befragt wurden Kinder und Familien mit Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren in Deutschland. Man stellte sich vor der Durchführung der Umfrage im Jahr 2020 die Frage, ob die Untersuchung im Sonderjahr der Pandemie überhaupt sinnvoll sei. Allerdings entschied man sich, auch das Sonderjahr 2020 dokumentieren zu wollen.
Der Befragungszeitraum war im frühen Herbst 2020, als sich der Alltag für Grundschulkinder weitgehend normalisiert hatte.
Neben Medienausstattung und Medienbesitz, erhebt die KIM-Studie vor allem die Mediennutzung und unterschiedliche Motive der Mediennutzung wie freizeitliche und schulische Nutzung. Berücksichtigt werden darunter Musik, Fernsehen, Streaming, Soziale Medien, Recherche, Medienkompetenz und Bücher und Lesen.
Im Mittelpunkt der Befragung nach dem Leseverhalten, steht das selbstbestimmte und freiwillige Lesen in der Freizeit im Mittelpunkt, nicht schulische oder anderweitige Pflichtlektüre.
In der Gruppe der regelmäßigen Leser zeigen sich wie gewohnt geschlechtsspezifische Unterschiede. Der Anteil von Mädchen (68 %) liegt deutlich über dem Anteil der Jungen (48 %), die häufiger zur Gruppe der Nicht-Leser gehören. Interessant ist auch, dass die Leseaktivität mit steigendem Alter abnimmt.
„Andere Optionen der Freizeitgestaltung treten hier dann offenkundig stärker in den Vordergrund“, heißt es im Studienbericht.
In der langfristigen Betrachtung zeige sich das Leseverhalten als sehr stabil. Gegenüber der letzten KIM-Studie habe sich die Nutzungsfrequenz im Hinblick auf das regelmäßige Lesen um 4 Prozentpunkte erhöht. Allerdings ist hier anzumerken, dass dies durchaus Pandemieeffekte sein könnten, die bei Normalisierung wieder zurückgehen könnten.
Zum Zeitpunkt der Befragung gaben 46 Prozent der Kinder, die seltener ein Buch lesen; an aktuell ein Buch zu lesen. Die Bestsellerliste unter den Befragten Kindern der KIM-Studie ist seit Jahren konstant. Die beliebtesten Titel sind "Harry Potter", „Drei Fragezeichen“, „Gregs Tagebuch“ und die „Schule der magischen Tiere“.
Während 45 Prozent der Kinder Hörbücher und Hörspiele nutzt, nutzen 55 Prozent der Kinder dieses Medium nicht.
34 Prozent der Hörer*innen gaben an, ein Lieblingshörbuch oder -spiel zu besitzen. Wie in den vorheerigen Befragungen zählten auch hier Hörspielklassiker wie „Bibi und Tina“ und „Drei Fragezeichen“ zu den Spitzenplätzen.