Unterschiedliche Haltungen zum Nah-Ost-Konflikt

Lana Bastašić trennt sich von S. Fischer

17. Januar 2024
von Börsenblatt

Die bosnische Schriftstellerin Lana Bastašić hat sich laut Medienberichten von ihrem Verlag S. Fischer getrennt. Grund sind unterschiedliche Haltungen in Bezug auf den Krieg im Gazastreifen. 

Die Autorin erläutert ihre Entscheidung auf Instagram

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, schrieb Lana Bastašić ("Fang den Hasen", "Mann im Mond") in einer Stellungnahme, dass S. Fischer es versäumt habe, zu dem "Genozid" (Zitat!) Stellung zu beziehen. Der Verlag habe zudem zur "systemischen und systematischen" Zensur in Deutschland während der vergangenen zwei Monate geschwiegen.

Der Verlag schrieb auf Anfrage der SZ, dass man Bastašićs Forderung, sich in dieser komplexen und vielschichtigen Debatte auf eine Seite zu schlagen, nicht folgen könne. Man vereine im literarischen Programm viele unterschiedliche Stimmen und verstehe es als ureigene Aufgabe, die Gespräche offen zu halten.

Lana Bastašić hatte sich zuvor der Initiative "Strike Germany" angeschlossen, ein Aufruf zum Boykott deutscher Kulturinstitutionen. Auch Annie Ernaux unterschrieb diesen Aufruf, aber wie der Suhrkamp Verlag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, seien ihre Veröffentlichungen in Deutschland nicht vom Boykott betroffen.