Thomas Gottschalk moderierte die Geburtstagsparty

Neben dem Münchner Publikum zählten Heyne-Autor:innen, Kolleg:innen, Buchhändler:innen und Freund:innen des Hauses zu den Gästen, berichtet der Verlag. Auch Johannes Heyne, der Enkel des Verlagsgründers Wilhelm und Sohn von Rolf Heyne und Rolf Heynes Witwe Anja Heyne waren neben den ehemaligen Verlegern Hans-Peter Übleis und Ulrich Genzler zugegen. Geboten wurde ein buntes Programm, launig moderiert vom Heyne-Autor Thomas Gottschalk ("Herbstblond", "Herbstbunt"), der nach den Begrüßungen von Tanja Graf, Leiterin des Literaturhauses München und Heyne-Verleger Tobias Winstel den Hausautor:innen Amelie Fried, Gisa Pauly und Jan Weiler sowie dem Schauspieler Heio von Stetten eine Bühne gab.

Amelie Fried las aus ihrem neuen Roman "Der längste Sommer ihres Lebens", Gisa Pauly stellte ihre große Sylt-Saga vor und Jan Weiler las zwei amüsante Texte aus seinem "Älternzeit"-Programm. Den internationalen Heyne-Größen Stephen King, John Grisham und Nicholas Sparks lieh der Schauspieler Heio von Stetten seine Stimme. Besonderes Highlight waren die eingespielten Gratulationen einiger Heyne-Autor:innen wie Sabine Thiesler, Bernhard Hennen, Tim Pröse, Robert Harris, John Grisham, Nicholas Sparks, Carla Berling, Peter Wohlleben oder Otto Waalkes, der es sich nicht nehmen ließ, einen kleinen Heyne-Geburtstagssong zum Besten zu geben.

Zum Finale bat Gottschalk alle anwesenden Heyne-Autor:innen auf die Bühne, 22 an der Zahl: Werner Bartens, Katrin Burseg, Wulf Dorn, Sabine Eichhorst, Amelie Fried, Thomas Gottschalk, Julia Hausburg, Bernhard Hennen, Michaela Kastel, Piet Klocke, Sebastian Klussmann, Uwe Laub, Lisa Sophie Laurent, Titus Müller, Silke Neumayer, Gisa Pauly, Peter Probst, Tim Pröse, Leo Reisinger, Thorsten Schleif, Simone Veenstra und Jan Weiler.

Nach dem offiziellen Programm wurde gefeiert und Neu-Autor Leo Reisinger ("Bavarese" ab September 2024), u. a. bekannt aus der ARD-Serie "Toni, männlich, Hebamme", spielte mit seiner Band bis in die späten Abendstunden.

Gegründet wurde der Heyne Verlag am 15. Februar 1934 von Wilhelm Heyne in Dresden. Im Jahr darauf erschienen die ersten Bücher, Romane, Kriminalromane, Abenteuerromane sowie eine Lyriksammlung. Die bedeutendsten Autoren in den ersten Jahren waren Werner Bergengruen, Gwen Bristow, Arthur Heinz Lehmann, E. M. Mungenast und Reinhold Conrad Muschler. Ein Blick auf die ersten Programme zeigt, dass Heyne von Anfang an auf populäre Unterhaltung setzte in Form von Abenteuerromanen, Ferien- oder Mensch- und Tiergeschichten, fasst der Heyne Verlag zusammen.

1936 erschien der erste Bestseller im Heyne Verlag: Die knapp 60 Seiten umfassende Novelle "Die Unbekannte" von Conrad Muschler, eine tragische Liebesgeschichte um eine unbekannte junge Frau, die tot aus der Seine geborgen wurde. Die Buchausgabe wurde bereits in den 1930er Jahren über 400.000 mal verkauft.

1945 wurde der Verlag bei den Luftangriffen auf Dresden komplett zerstört, sämtliche verlegerische Aktivitäten wurden eingestellt.

1948 übersiedelte Wilhelm Heyne mit seiner Familie nach München, wo er den Verlag neu aufbaute und Romane, Breviere und Sachbücher zu damals aktuellen Themen wie Atomkraft, Europa oder die NATO verlegte.

1951 trat Wilhelm Heynes Sohn Rolf Heyne in den Verlag ein; nach den ersten Lehrjahren überzeugte er den Vater von einem Taschenbuchprogramm, nachdem er in den USA den dortigen Buchmarkt studiert hatte: 1958 erschienen die ersten vier Heyne Taschenbücher, darunter Johannes Mario Simmels "Ich gestehe alles". Den ersten Titeln folgten bald Kriminalromane, Western, Film- und Sachbücher: Bücher für ein breites Publikum, die in hohen Auflagen erschienen – u. a. die millionenfach verkaufte Taschenbuchausgabe zur Fernsehserie "Dornenvögel" – und lange Zeit in unzählige Taschenbuchreihen gegliedert wurden. Die Heyne Taschenbücher setzten sich optisch von den anderen damaligen Taschenbüchern ab: Die Umschlaggestaltung wurde anfangs als sehr amerikanisch empfunden, was an den werblichen Texten, den Zitaten und den reißerischen Slogans lag. Jedes Buchcover zierte die Heyne-Fahne, die zum Markenzeichen für die Heyne-Bücher wurde.

1960 übernahm Rolf Heyne von seinem Vater die Geschäftsführung des Verlages. Im selben Jahr erschien als Taschenbuch Nummer 39 der erste Science-Fiction-Roman: "Die Triffids" des damals sehr bekannten englischen Autors John Wyndham, weitere Science-Fiction-Publikationen folgten: Zwei Jahre später erhielt die Science-Fiction bei Heyne eine eigenständige Reihe mit besonderer Gestaltung. Die Reihe Heyne Science-Fiction & Fantasy wurde ein beispielloser Erfolg. In sechs Jahrzehnten wurden über 3.500 Titel verlegt, weit über 60 Millionen Bücher fanden ihre Leserinnen und Leser – darunter legendäre Klassiker des Genres wie "Der Wüstenplanet", "Die Foundation-Trilogie" und "2001 – Odyssee im Weltraum". Bei Heyne erschienen die Stars der internationalen Science-Fiction und Fantasy, aber auch Romane zu erfolgreichen Filmen und TV-Serien wie "Star Trek" sowie Anthologien mit Science Fiction-Erzählungen aus allen Ländern der Erde. Dieser Erfolg halte bis heute an: Auch wenn sich der Buchmarkt in den vergangenen Jahren stark verändert habe, gelte der Heyne-Verlag mit Autor:innen wie Dmitry Glukhovsky, Andy Weir, Naomi Alderman, Cixin Liu, Cory Doctorow, James Corey und T.J. Klune heute immer noch als erste Adresse für alle Spielarten der phantastischen Literatur.

Mitte der 1980er Jahre verstärkte der Verlag mit der Collection Rolf Heyne den Auf- und Ausbau des Hardcovers, die schöne und hochwertige Bildbände aus den Bereichen Geschmack, Genuss und Lebensart verlegte.

Ab 1994 kam das belletristische Hardcoverbuch hinzu, später folgte auch hier ein Sachbuchprogramm mit Autor:innen wie Martha Schad, Florian Langenscheidt, Dieter Bohlen, Ulrich Strunz, Thomas Gottschalk, Peter Wohlleben, Roland Kaiser, Otto Waalkes, Guido Maria Kretschmer und vielen anderen.

In München war der Heyne Verlag an vielen Orten ansässig: zuerst in der Widenmayerstraße, später in einem kleinen Büro der heute abgerissenen Türkenkaserne, anschließend in der Türkenstraße, bevor es nach dem Tod Rolf Heynes nach der Jahrtausendwende unter Axel Springer in die Paul-Heyse-Straße ging. Als Teil der Verlagsgruppe Random House, die den Heyne Verlag von Axel Springer erwarb, folgte der Umzug in die Bayerstraße; 2014 zog der Verlag in die Neumarkter Str. 28, dem Hauptsitz der Penguin Random House Verlagsgruppe.

Damals wie heute würden gute Unterhaltung und ein breit gefächertes Programm die Bücher des Heyne Verlags auszeichnen, was am 22. April in München gefeiert wurde. 

Auf YouTube können Sie die ersten über zwei Stunden der Feier anschauen.