"Europa21" auf der Leipziger Buchmesse

Zuwanderung und Integration im Fokus

13. Januar 2016
von Börsenblatt
Die Leipziger Buchmesse (17.−20. März) bietet zusammen mit der Robert Bosch Stiftung einen Programmschwerpunkt zum Thema Zuwanderung und Intergration: "Europa21. Denk-Raum für die Gesellschaft von morgen" lautet der Titel.

Rund 60 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht, Hunderttausende machen sich auf den Weg nach Europa. "Der Umgang mit Flucht und Migration wird die Zukunft Europas entscheidend beeinflussen, die Integration von Zuwanderern die zentrale Herausforderung und Daueraufgabe in den nächsten Jahrzehnten bleiben", so die Leipziger Buchmesse in ihrer Ankündigung. Zusammen mit der Robert Bosch Stiftung veranstaltet die Leipziger Buchmesse vom 17. bis 20. März 2016 daher einen Programmschwerpunkt zu Zuwanderung und Integration.

"Europa21. Denk-Raum für eine Gesellschaft von morgen"

Schriftsteller, Wissenschaftler, Journalisten und Vertreter der Zivilgesellschaft aus verschiedenen Ländern sprechen bei "Europa21" über Hintergründe der Fluchtbewegungen und damit zusammenhängende Herausforderungen − diskutieren über Vorstellungen und Visionen für ein offenes und solidarisches Europa.

"Neben Empathie, mit der viele Bürgerinnen und Bürger Flüchtlingen begegnen, benötigen wir alle Analyse, Information und Aufklärung, um politisch und gesellschaftlich handlungsfähig zu bleiben bzw. zu werden", erklärt Kuratorin Insa Wilke. "Intellektuellen und Künstlern aus allen europäischen Ländern kommt dabei durch ihre rhetorische Kompetenz und ihre speziellen Sicht- und Ausdrucksweisen eine Schlüsselrolle zu, den öffentlichen Diskurs um die Zukunft Europas zu versachlichen und konstruktiv zu führen."

Buchmessedirektor Oliver Zille ergänzt: "Der Denk-Raum Europa21 lässt sich in viele Richtungen öffnen, will aber auch ein deutliches Zeichen setzen für ein solidarisches Europa und eine offene Gesellschaft."

"Europa21" besteht aus drei Säulen: einem international besetzten Experten-Diskussionsforum im Café Europa, einer Abendveranstaltung mit Publikumsbeteiligung in der Leipziger Innenstadt sowie Hörstationen im Eingangsbereich der Leipziger Buchmesse:

Café Europa: Podium für den europäischen Dialog. Zwischen dem 17. und 20. März finden sechs Gesprächsrunden im Café Europa in der Messehalle 4 statt. Schriftsteller, Wissenschaftler und Journalisten diskutieren über folgende Themen:

  • Kontext: Geschichte, Ursachen und Bedeutung der Fluchtbewegungen aus dem Nahen Osten
  • Change: Wie Europa sich schon verändert hat und noch verändern muss
  • Fakten: Flüchtlinge in Europa – Europa und die Flüchtlinge
  • Sprachkunst: Wer erzählt wie von wem – Literatur und Verantwortung
  • Rhetorik: Die vierte Macht und ihre eigene Asylpolitik
  • Streitpunkt: Rückkehr der Religionen?

Neues Rathaus: Gesprächsrunde mit Publikumsbeteiligung:  Am 19. März debattieren Politiker und Künstler über die Offenheit unserer Gesellschaft und ihre Grenzen − unter der Überschrift "Wie wir zusammen lebten, leben und leben wollen". Das Publikum ist eingeladen, sich mit Fragen, Anregungen und Kommentaren an der Diskussion zu beteiligen. Die Wünsche und Visionen werden möglichst noch vor Ort einem Realitätstest unterzogen.

Hörstationen in der Glashalle: Asylsuchende kommen zu Wort. 2015 sind in der Stadt Leipzig einige tausend neue Asylsuchende unterschiedlicher Herkunft angekommen. Welche Geschichten verbergen sich hinter dieser Zahl? Woher kommen diese Menschen, und was erhoffen sie sich hier und jetzt? Ein Reporterteam lässt Asylsuchende aus der Region zu Wort kommen. Ihre Stimmen erklingen während der Messelaufzeit an Hörstationen im Eingangsbereich der Glashalle.

Das vollständige Programm des Schwerpunktes "Europa21. Denk-Raum für die Gesellschaft von morgen" sowie weiterer Veranstaltungen rund um die Themen Zuwanderung und Integration werden am 18. Februar vorgestellt.