Erstes Halbjahr bei Lagardère Publishing

Magerer Umsatz für Hachette Book Group

29. Juli 2016
von Börsenblatt
Largardère Publishing, zu dem auch die Hachette Book Group in den USA gehört, meldet für das erste Halbjahr 2016 einen Umsatz von 970 Millionen Euro erzielt − das waren konsolidiert 0,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei der HBG ging der Umsatz um 6,6 Prozent zurück.

Berechnet nach vergleichbarer Basis ergibt sich der Bilanz zufolge ein Umsatzminus von 0,2 Prozent. Lagardère Publishing trug 28 Prozent zum Gesamtumsatz von Lagardére (3,4 Mrd. Euro) bei. Das operative Ergebnis (recurring EBIT) der Publishing-Sparte lag laut Bilanz bei 36 Millionen Euro, plus 0,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 (nach konstanten Wechselkursen: +2,3 Prozent).

Die Umsätze von Lagardère Publishing (970 Millionen Euro) verteilten sich im ersten Halbjahr wie folgt auf Länder und Regionen (erstes Halbjahr 2015):

  • Frankreich: 28 Prozent (28 Prozent)
  • USA und Kanada: 27 Prozent (26 Prozent)
  • Großbritannien und Australien: 21 Prozent (23 Prozent)
  • Spanien: 5 Prozent (5 Prozent)
  • Sonstige: 19 Prozent (18 Prozent)

Dabei sorgte Belletristik mit 43 Prozent (Vorjahr: 43 Prozent) für den größten Umsatzanteil, gefolgt von Illustrierten Büchern und Schulbüchern mit jeweils 14 Prozent.

Im April 2016 hatte Lagardère Publishing über die Tochter Hachette Book Group die Verlagssparte der Perseus Books Group übernommen, im März die Anteile an Harlequin verkauft.

Weitere Entwicklungen nach Ländern und Regionen im ersten Halbjahr:

  • In Frankreich nahm der Verlag 2,5 Prozent mehr ein als von Januar bis Juni 2015. Dazu hätten einige Belletristik-Bestseller beigetragen, so Lagardère. Genannt werden unter anderem die Paperbacks "Grey" von E.L. James und "After" von Anna Todd.
  • Für die USA mit der Hachette Book Group (HBG), weist die Bilanz ein Umsatzminus von 6,6  Prozent aus. Das Unternehmen führt dies vor allem auf fehlende Bestseller und weinger Novitäten (sowohl in Print und E-Book) zurück. Gegenüber "Publishers Weekly" sagte der HBG-CEO Michael Pietsch jedoch, der Gewinn sei um 180 Prozent gestiegen, führt dies auf bessers Kosten-Management zuück. Die Perseus Book Group sei in die Bilanzrechnung noch nicht einbezogen.
  • Auch in Großbritannien gingen die Umsätze zurück (minus 4,7 Prozent), hier wird unter anderem die Preisentwicklung (veränderte Konditionen bei Plattformen seit Mitte 2015) im E-Book-Geschäft als Grund angeführt.
  • Spanien und Lateinamerika verzeichneten ein zweistelliges Wachstum: plus 11,9 Prozent. Insbesondere in Spanien habe die Schulbuchsparte gut abgeschnitten.

E-Book-Anteil sinkt

Zum E-Book-Geschäft in den USA und Großbritannien werden in der Bilanzmeldung keine genauen Angaben gemacht − im ersten Quartal waren die E-Book-Verkäufe in beiden Ländern im Vergleich zum Vorjahr rückläufig gewesen. Jetzt wird auf einen "Industry-wide decline of e-books in US and UK" hingewiesen, die in den Medien kursierende Formulierung der "digitalen Ermüdung" als Erklärung herangezogen. Für Großbritannien wird ein "sharp drop" bei den E-Book-Umsätzen eingeräumt.

Bei Largardère Publishing insgesamt sorgten E-Books im ersten Halbjahr für 9,2 Prozent des Umsatzes (erstes Halbjahr 2015: 10,7 Prozent).