Interview mit Edel-Verlagsleiter Stefan Weikert

"Wir sind im Buchgeschäft angekommen"

9. Juni 2009
von Börsenblatt
Das größte unabhängige Musikunternehmen Europas, die Hamburger Edel AG (rund 140 Millionen Euro Jahresumsatz), hat sich 2007 mit der Übernahme des Buchgeschäfts von Pabel-Moewig auf den Weg gemacht, die Verluste aus dem Musikgeschäft im Buchhandel zu kompensieren. Mit Buchprodukten sollen in den kommenden fünf Jahren 50 Millionen Euro umgesetzt werden, sagt Edel-Verlagsleiter Stefan Weikert.
Wie hat sich der Bereich Buch / Hörbuch im zweiten Halbjahr 2008 / 2009 entwickelt?
Weikert: Unser Verlagsbereich hat sich mit den letzten beiden Programmen weiter etabliert und Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Dazu haben Bestseller wie Christian Rachs Kochgesetzbuch oder unser Anleitungsbuch "So geht das!" ebenso beigetragen wie unsere Moewig-Reihen "kochen & genießen" und "Perry Rhodan". Eher rückläufig dagegen verlief unser MA-Geschäft in den Bereichen Rätsel, Kalender und Heimwerken. Hörbücher spielen in unserem eigenen Verlag eine untergeordnete Rolle. Hier beschränken wir uns auf wenige vielversprechende Titel, die wir parallel zu den Büchern veröffentlichen. Außerdem distribuieren wir eine Vielzahl anderer Hörbuchverlage in den Tonträgerhandel und sind damit dort der erfolgreichste Anbieter.

Welchen Umsatzanteil an der Edel AG sehen Sie für diesen Bereich mittelfristig?

Weikert: An unserem Ziel, 50 Millionen Euro Umsatz mit Buchprodukten in den kommenden fünf Jahren zu erzielen, halten wir fest.

Wie viele Novitäten erscheinen im Herbst?
Weikert: Im Herbst 2009 bringt Edel 39 Novitäten auf den Buchmarkt  (davon 7 Hörbucher, bzw. earbooks) und 87 Titel bei Moewig. Im Frühjahr 2009 erschienen 28 Novitäten bei Edel (davon 5 Hörbücher, bzw. earbooks) und 110 bei Moewig.

Wie kommen Ihre Innovationen im Buchhandel an?
Weikert: Wir erhalten sehr viele positive und ermutigende Rückmeldungen aus dem Handel und führen hier, z.B. was den Tonträgervertrieb betrifft, bereits viele konkrete Gespräche.

Fühlen Sie sich bereits in der Buchbranche angekommen?
Weikert: Das Buchgeschäft ist inzwischen ein ganz wichtiger und selbstverständlicher Teil unseres Tagesgeschäfts, der uns sehr viel Spaß macht. Für unsere Mitarbeiter ist es heute völlig normal, dass wir nicht nur Musikanbieter, sondern auch Buchverlag und Drucker sind. Das ist doch das beste Zeichen dafür, dass wir gut angekommen sind.