Online-Studiengänge

Springer kauft W3L-Akademie

18. August 2016
von Börsenblatt
Springer kauft vom Dortmunder Weiterbildungsanbieter W3L den Bereich W3L-Akademie mit zwei Studiengängen (B.Sc. Wirtschaftsinformatik und B.Sc. Web- und Medieninformatik) und eine Reihe weiterer wissenschaftlicher Weiterbildungen. Diese werden vollständig Online angeboten.

Eine Kaufsumme wird in der Springer-Mitteilung nicht genannt. Durch diese Übernahme werden die Studiengänge ab sofort von der wissenschaftlichen Verlagsgruppe Springer weitergeführt. Für die Studierenden ergeben sich dadurch keine inhaltlichen oder organisatorischen Veränderungen, so Springer. Die Studiengänge werden in einem reinen eLearning-Modell angeboten − die Lerninhalte werden seit 2002 in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Dortmund erstellt.

"Unsere Hochschulpartner profitieren von unserem Knowhow als führendem, global agierendem Verlag für wissenschaftliche, technische und medizinische Literatur", sagt Niels Peter Thomas, Executive Vice President German Language Science Publishing bei Springer. "Wir sind davon überzeugt, dass die von der W3L erworbenen Weiterbildungsangebote eine perfekte Ergänzung für unser Produktportfolio darstellen." Springer will dadurch in diesem Bildungssektor (mit individuell konfigurierbaren Studiengängen und Modulkursen) eine noch stärkere Präsenz erlangen.

W3L (Web Life Long Learning) habe sich entschlossen, den Geschäftsbereich W3L-Akademie an Springer zu verkaufen, um sich künftig ausschließlich auf das zweite Standbein, den Geschäftsbereich W3L-Softwarehaus, zu konzentrieren, so der W3L-Gründer und Aufsichtsratschef Helmut Balzert. Die W3L-Akademie bietet zwei Online-Bachelor-Studiengänge sowie acht wissenschaftliche Online Informatik-Weiterbildungen an. Das W3L-Softwarehaus erstellt individuelle Unternehmenslösungen und unterstützt Unternehmen bei ihrer Digitalisierungsstrategie.

Das Verlegen von Lernmaterialien für Fernstudiengänge und Weiterbildungskurse ist bei Springer im Bereich Springer Campus gebündelt. Springer verfügt über langjährige Erfahrung mit deutschsprachigen Bachelor-Fernstudiengängen. Das Geschäftsfeld Fernstudiengänge soll kontinuierlich ausgebaut werden, so Springer. 

Update, 23. August: Den Studiengang Web- und Medieninformatik gibt es seit 2007, Wirtschaftsinformatik seit 2011, teilt Springer auf Anfrage mit. Derzeit seien knapp 200 Studenten eingeschrieben. Die Zahl der Absolventen, die über W3L bereits abgeschlossen habe, liege darunter, auch, weil die Studiengänge noch relativ jung seien. "Springer plant die Kapazitäten aber deutlich auszubauen und die Zahl der Studenten zu erhöhen", erläutert eine Springer-Sprecherin. Zu den (unterschiedlich langen) Weiterbildungskursen werden keine Teilnehmerzahlen genannt.

Bei den Lerninhalten werde man weiterhin mit der FH Dortmund zusammenarbeiten, sagt Niels Peter Thomas, Executive Vice President German Language Science Publishing, Springer Nature. Und ergänzt: "Beide Seiten sind sehr gespannt auf die neuen Chancen und freuen sich auch auf neue Projekte."