Sammelaktion der Documenta 14 auf der Buchmesse

Gesucht: 100.000 Bücher für "The Parthenon of Books"

20. Oktober 2016
von Börsenblatt
Hanser macht mit, aber auch S. Fischer oder Ullstein: Auf der Frankfurter Buchmesse fiel heute der Startschuss für eine ganz besondere Sammelaktion. Die documenta 14 sucht Bücher von verbotenen und verfolgten Autoren. Aus den Spenden will die argentinische Künstlerin Marta Minujín in Kassel ihre Installation "The Parthenon of Books" errichten.

Grundsteinlegung für das Bücherbauwerk ist am Samstag auf dem Friedrichsplatz in Kassel, heute war Marta Minujín auf der Open Stage der Buchmesse zu Gast, um die ersten Spenden symbolisch entgegenzunehmen - gemeinsam mit Adam Szymczyk, dem Künstlerischen Leiter der documenta 14.

Die aufgestellte Gitterbox mit Büchern war rasch befüllt - mit Werken von Thomas Mann oder Stefan Zweig, aber auch mit dem "Buch der lächerlichen Liebe" von Milan Kundera, das Buchmesse-Chef Juergen Boos beisteuerte. Adam Szymczyk dankte den Verlagen für ihre Spendenbereitschaft - aber auch der Universität Kassel, die das Projekt mit entsprechenden Recherchen und Nachprüfungen unterstützt.

Die Installation wird im nächsten Jahr auf der documenta zu sehen sein, die in Kassel (10. Juni bis 17. September) und Athen stattfindet (8. April bis 16. Juli). Minujíns Arbeit bezieht sich auf ein ähnliches Projekt von 1983, "El Partenón de libros". Damals trug die Künstlerin Bücher zusammen, die von der Militär-Diktatur in Argentinien bis in die 80er Jahre hinein verboten oder verbrannt wurden.

Mehr über das Projekt und die breit angelegte Spendenaktion lesen Sie hier.