Vornehmlich dürfte die Intention von Hans Barlach allerdings darin bestehen, Suhrkamp-Geschäftsführerin Ulla Unseld-Berkéwicz aus der Geschäftsführung - und so weit wie möglich auch als Gesellschafterin auszuschließen. Darauf deuten auch seine jüngsten Aussagen gegenüber "Spiegel online" hin. Dort hatte Barlach am Wochenende vorgeschlagen, dass die Familienstiftung ihre Mehrheit abgeben könnte, und auch die Medienholding AG ihre Anteile soweit abgeben könnte, "um einem Dritten, einem sogenannten weißen Ritter, die Mehrheit zu verschaffen." Einen Kompromiss, machte Barlach deutlich, könne es aber nur geben, wenn Ulla Unseld-Berkéwicz von der Geschäftsführung zurücktrete.
Beide Seiten sprechen nur über Mediatoren miteinander und verklagen seit Jahren immer wieder die andere Seite. Zuletzt war Ulla Unseld-Berkéwicz über die teure Anmietung ihrer Villa durch den Verlag gestolpert: Minderheitsgesellschafter Hans Barlach hätte dazu seine Erlaubnis geben müssen, war allerdings gar nicht gefragt worden. Vom Landgericht Berlin war Berkéwicz darum als Geschäftsführerin des Verlags abberufen worden - die Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung ist gegen das Urteil in Berufung gegangen, eine Entscheidung wird nicht vor Ende des Jahres erwartet.