US-Verlag mit mehr Umsatz und weniger Gewinn

Scholastic setzt auf Harry Potter

22. Juli 2016
von Börsenblatt
Der US-Kinderbuch- und Bildungsverlag Scholastic hat im Geschäftsjahr 2016 (bis 31. Mai) 1,67 Milliarden Dollar (circa 1,5 Milliarden Euro) erwirtschaftet − und damit 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Als Netto-Gewinn weist die Bilanz 40,5 Millionen Dollar aus.

Damit war der Gewinn wesentlich geringer als im Vorjahr (294,6 Millionen Dollar), damals hatte aber der Erlös durch den Verkauf der Educational Technology Group ("EdTech") an Houghton Mifflin Harcourt zu Buche geschlagen (nach Angaben von Scholastic waren dies 275,6 Millionen Dollar). CEO Richard Robinson sieht in der Jahresbilanz auch den Erfolg der Verlagsstrategie, die Bereiche Kinderbuch und Bildung eng zu verzahnen.

Als Operatives Einkommen nennt die Bilanz für das Geschäftsjahr 2016 (Juni 2015 bis Mai 2016) 67,6 Millionen Dollar, gegenüber 32,9 Millionen Dollar im Geschäftsjahr zuvor.

Im Publikumsmarkt (Trade Sales) sind die Einnahmen laut Bilanz um 14 Prozent auf 211,7 Millionen Dollar angewachsen, dank der Kerntitel und der Harry Potter-Bände. Insgesamt habe das Kinderbuchsegment 1 Milliarde Dollar eingespielt − 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurde der größte Anteil über Book Fairs (520,4 Mio. Dollar; +4,6 Prozent) und Buch-Clubs (270,4 Mio. Dollar; -1,8 Prozent) eingenommen, der Rest entfiel auf die genannten Trade Sales.

Im Bildungssegment legten die Einnahmen um 8,0 Prozent auf 298,1 Millionen Dollar zu. Das Operative Einkommen kletterte hier von 48,4 Millionen Dollar (2015) auf 52,8 Millionen Dollar. Hier haben vor allem Schulbücher und -hefte reüssiert, berichtet Scholastic.

Das internationale Geschäft gab dagegen nominell nach: Die Einnahmen sanken hier um 7,2 Prozent auf 372,2 Millionen Dollar. Damit fiel auch das Operative Einkommen in diesem Bereich von 20,6 Millionen auf 11,4 Millionen Dollar. Als Grund führt das Unternehmen vor allem negative Währungseffekte (43,2 Millionen Dollar entsprechend) an. Für die Expansion des Bereichs hat Scholastic insbesondere Asien im Auge.

Ausblick

Im laufenden Geschäftsjahr 2017 erwartet Scholastic Einnahmen in Höhe von 1,7−1,8 Milliarden Dollar. Hohe Erwartungen werden an den Umsatz mit den neuen Büchern aus dem Harry Potter-Universum gesetzt, etwa "Harry Potter and the Cursed Child, Parts One and Two" und "Fantastic Beasts and Where to Find Them". Zudem verweist CEO Richard Robinson auf die "erfolgreiche Backlist".