Vizekulturminister schreibt Protestbrief

Iran droht wegen Rushdie mit Buchmesse-Boykott

7. Oktober 2015
von Börsenblatt
Um zu verhindern, dass Schriftsteller Salman Rushdie am 13. Oktober als Gastredner bei der Auftakt-Pressekonferenz der Frankfurter Buchmesse spricht, hat der Iran mit einem Buchmesse-Boykott gedroht und andere muslimische Länder zur Unterstützung aufgerufen.

Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Isna hat Irans Vizekulturminister Abbas Salehi  einen Protestbrief an die Buchmesse geschrieben und andere muslimische Länder aufgerufen, seinem Beispiel zu folgen. Die Frankfurter Buchmesse müsse "ihre Meinung ändern", wird Salehi zitiert, sonst erwäge der Iran "ernsthaft, nicht teilzunehmen".

Hintergrund von Salehis Drohung ist eine Fatwa von 1989: Damals hatte Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Khomeini zur Tötung Rushdies aufgerufen, weil er Rushdis Roman "Die satanischen Verse" als gotteslästerlich empfand.