Zehn Jahre Piper Fantasy

Albae-Burgerparty rockte den Campus

19. Oktober 2012
von Börsenblatt
Bergfest für die Buchhandelazubis in Seckbach: Die Hälfte der Ausbildungszeit auf dem mediacampus für den aktuellen Buchhändlerjahrgang ist herum - Piper Fantasy spendierte das traditionelle Bergfest. "Albae"-Autor Michael Heitz las zum zehnjährigen Jubiläum des Fantasy-Imprints. Update: Bildergalerie online.
Werbung in eigener Sache zu machen, will gelernt sein. Sowohl das Fantasy-Label des Piper Verlags als auch Star-Autor Markus Heitz ("Die Zwerge" / "Albae-Zylus") haben diese Kunst gelernt. Tino Uhlemann, Vertriebsleiter und Teil der Piper-Geschäftsführung, besucht dem mediacampus mehrfach im Jahr: "Das wichtigste, was wir als Verlag tun können, ist den Nachwuchs zu fördern", so Uhlemann. Der Verlag habe eine "standing order nach Seckbach" - will heißen, jede Neuerscheinung von Piper landet in der Präsenzbibliothek. Den Branchennachwuchs so früh und so intensiv wie möglich für das eigene Programm einzunehmen ist das erklärte Ziel des Verlags: "Vor allem die Fantasyliteratur eignet sich dazu, eine emotionale Bindung aufzubauen" so Uhlemann gegenüber boersenblatt.net. Wer zu den Einkäufern der Buchhandels-Filialisten früh einen Draht aufgebaut hat, ist als Verlag sicher nicht im Nachteil.
Das sich der Fantasy-Markt in den letzten zehn Jahren rasant verändert hat, brachten Tino Uhlemann und Programmleiter Carsten Polzin den Auszubildendenen (unter denen sich nur zwei Männer befanden) näher. "Vor zehn Jahren gab es noch kein Facebook und kein Amazon, und Fantasyliteratur haben Sie ausschließlich in mitunter schmuddeligen Bahnhofsbuchhandlungen gekauft", skizzierte Uhlemann. Heute sind die internetaffinen Fantasyleser stark vernetzt, der Markt steht durch die explodierten Einkaufspreise für Lizenzen enorm unter Druck - viele Verlage haben darum das an sich boomende Segment aus ihrem Programmportfolio genommen.
Heitz liest - und das Stahlcello singt
Im Random House-Libresso, der mediacampus Cafeteria, stellte Markus Heitz, der gerade zum zehnten Mal mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde, den neuesten Titel seiner "Albae"-Reihe ("Dunkle Pfade") vor. Sein Publikum: Buchhandels-Azubis, die sich extra in Schale geworfen hatten und "fantastische Kostüme" trugen. "Habt ihre diese Kostüme eigentlich im Koffer, wenn ihr nach Seckbach kommt?", wunderte sich mediacampus-Cefin Monika Kolb-Klausch bei ihrer Begrüßung.

Heitz gab sich offen und jonglierte mit Cliffhangern: " ... ob die beiden da weder lebend herauskommen, kann ich aus dramaturgischen Gründen leider an dieser Stelle nicht verraten" - ein Running Gag, der sich durch seine gesamte Lesung zog. "Ich versuche, das unterhaltsam zu machen", kommentiert Heitz. Versuch geglückt. Dier Frage-Antwort-Runde und das Signieren (dieses Mal in der Piper-Lounge) schienen kein Ende zu nehmen. Eine Möglichkeit mit Heitz auf Tuchfühlung zu gehen.

Bevor Heitz selbst im Anschluss an die Lesung auflegte, gab es musikalische Pausen. Jan Heinke musizierte aus seinem selbstgeschmiedeten Stahl-Cello. Der Mediacampus zeichnete eine Video für Piper-Frantasy.de auf - auch hier lag die Organisation in den Händen der Azubis.

Piper Fantasy
Mehr als 70 Novitäten im Jahr und eine profilierte Backlist mit rund 500 lieferbaren aus den Bereichen High Fantasy, Dark Fantasy, komische Fantasy oder Phantastik - das ist Piper Fantasy. Autoren wie Markus Heitz, Stephenie Meyer und Richard Schwartz sind unter den Autoren.

  • 2001 kam das Weitbrecht‐Programm des Thienemann Verlags mit dem Verkauf an die Bonnier‐Gruppe zu Piper
  • 2003 übernahm der Piper Verlag im Zuge des Verkaufs der Ullstein-Heyne-List-Gruppe außerdem die ehemalige Heyne-Fantasy
  • 2012 feiert Piper Fantasy mit einer Event-Reihe, Literaturwettbewerben und einem Messe-Empfang auf der Frankfurter Buchmesse sein Jubiläum