Hugendubel schließt in Göttingen

Bald keine Filialen mehr in der Universitätsstadt

26. Januar 2017
von Börsenblatt
Anfang 2018 ist Schluss in Göttingen: Hugendubel macht seine beiden Filialen in der niedersächsischen Universitätsstadt dicht − lässt die Mietverträge auslaufen. Nur das Großkundengeschäft der Tochter Hugendubel Fachinformationen bleibt vor Ort vertreten.

Die Geschäftsführung habe entschieden, den Mietvertrag für die Filiale in der Weender Straße 33, mitten in der Fußgängerzone, sowie in der Weender Landstraße 6 (auf dem Campus der Universität) zum Ende Januar 2018 auslaufen zu lassen, teilen die Münchner mit. Die beiden Filialen werden damit im kommenden Jahr geschlossen. Das Großkundengeschäft der Tochter Hugendubel Fachinformationen werde aber weiterhin in Göttingen bleiben und einen Standort für seine Kunden wie etwa die Göttinger Universität haben. Hierfür suche Hugendubel derzeit nach einer geeigneten Fläche, weitere Details könnten noch nicht genannt werden, erklärt eine Sprecherin gegenüber boersenblatt.net.

"Umsetzung unseres neuen Filialkonzepts war unmöglich"

"Es ist außerordentlich bedauerlich, wenn wir Filialen schließen müssen. Gerade jetzt, da unser Geschäft nach den Jahren der Neustrukturierung wieder sehr gut läuft", sagt Maximilian Hugendubel, geschäftsführender Gesellschafter: "Göttingen ist leider ein Sonderfall: Der verwinkelte Zuschnitt des an und für sich so besonderen Altbaus in der Filiale in der Fußgängerzone macht die Umsetzung unseres neuen Filialkonzepts unmöglich. Auch die zweite Fläche ist nicht optimal." Der Münchner Filialist verfolge seit einigen Jahren eine Multichannel-Strategie und setze dabei in seinen deutschlandweit über 100 Filialen zunehmend auf offene und helle Räume.

Die von den Schließungen betroffenen 24 Mitarbeiter seien bereits über die Entscheidung informiert. Mit ihnen führe die Geschäftsleitung derzeit Gespräche und suche nach Möglichkeiten, sie im Unternehmen weiter zu beschäftigen, so die Mitteilung. Die nächstgelegenen Hugendubel-Filialen befinden sich der Firmenwebsite zufolge in Braunschweig, Hannover und Erfurt (2).

Die beiden Göttinger Filialen gehörten früher zur Buchhandlung Deuerlich (gegründet 1807), die 2004 von der Lübecker Buchhandlung Weiland übernommen wurde, aber ihren Namen behielten. Drei Jahre später kaufte die damalige DBH Weiland mehrheitlich, 2012 dann komplett. Danach wurde die Buchhandlung Deuerlich in Hugendubel umbenannt (siehe Archiv: "Weiland verschwindet, Hugendubel kommt").

Buchhandlungen in Göttingen

In Göttingen gibt es in der Weender Straße weiterhin eine große Thalia-Filiale (Hausnummer 36; siehe Archiv: "Treffpunkt Thalia"), die Buchhandlung Vaternahm (Nr. 68, und eine Filiale in der Theaterstraße 24) sowie einen Laden der MA-Kette Jokers von Weltbild (Nr. 52). Im März will Thalia zudem eine Filiale im Einkaufscenter Kauf Park Göttingen im Stadtteil Grone eröffnen (siehe Archiv: "Thalia kommt für Decius").

Hinzu kommt etwa die Buchhandlung Calvör mit dem Hauptgeschäft in der Jüdenstraße 23 sowie den Filialen "Calvör in der Uni" (Platz der Göttinger Sieben 4) und "Calvör am Rathausplatz" (Rathausplatz 23, 37120 Bovenden). Weiter unter anderem die Eulenspiegel Buchhandlung (Gotmarstraße 1), die Buchhandlung Hertel (Kurze Straße 14; siehe Archiv: "Inhaberwechsel bei Hertel"), der Buchladen Laura (Burgstraße 21) und der Buchladen Rote Straße (Nikolaikirchhof 7). Daneben beherbergt die Universitätsstadt etliche Antiquariate.