„Unser Antiquariat verkauft nicht über Ebay, ebenso kaufen wir keine Bücher über Ebay an, da wir zu viele schlechte Erfahrungen gemacht haben: unzureichende Zustandsbeschreibungen, Werke mit fehlenden Tafeln, fehlenden Seiten, keine Erwähnung von Bibliotheksstempeln usw.“ – Olaf Adler (Buchhandlung und Antiquariat Arno Adler, Lübeck)
„Wir haben noch nie bei Ebay angeboten und haben es auch nicht vor, weil: 1. Nicht seriös. Anbieter kennen Bücher in der Regel nicht von innen 2. Bücher mit einer gewissen Qualität fließen zu billig ab 3. Käufer sind Schnäppchenjäger 4. Die diversen Antiquariatsplattformen reichen absolut aus.“ – Ernst Joachim Bauer (Aegis Buch- und Kunstantiquariat, Ulm)
„Wir haben unsere Ebay-Tätigkeiten nahezu gänzlich eingestellt. Einem im Verhältnis hohen Verwaltungsaufwand standen äußerst geringe Erlöse gegenüber.“ – Frank Behnke (Antiquariat BehnkeBuch, Ahrensburg)
„Ich biete keine Bücher bei Ebay an, weil ich in den meisten Fällen über meine Homepage oder über Antiquariatsplattformen bessere Preise erzielen kann.“ – Erich Bürck (Antiquariat Bürck, Berlin)
„Ich möchte die Preisgestaltung im Normalfall nicht den Kunden überlassen. Ich möchte keine Plattform stärken, die mich als Makler zwischen Verkäufern und Käufern tendenziell überflüssig macht. Ein aus verschiedenen Gründen trotzdem gestarteter Versuch brachte ein negatives Ergebnis (hoher Zeitaufwand bei geringem Verkaufspreis). Trotzdem bald vielleicht wieder ein Versuch mit Artikeln, die eher dort hin passen.“ – Matthias Drummer (Antiquariat Drummer, Berlin)
„Seit der Umstellung auf ‚Kategorien’ verkaufen wir kaum noch was beim ZVAB, die meisten Umsätze erzielen wir über unsere eigene Seite
www.dumjahn.de – und Ebay war für uns nie ein Thema. Zu unprofessionell, zu viel Aufwand, zu wenig Verdienst. Aber: Bei Ebay kaufen wir regelmäßig die Bücher ein, die für den lukrativen Umsatz über unsere Seite anderweitig kaum so günstig zu beschaffen sind.“ – Horst-Werner Dumjahn (Antiquariat Dumjahn, Mainz)
„Ebay ist für uns als antiquarische Buchhändler seit langem keine Vertriebsalternative mehr. Die Kosten sind zu hoch und das Umfeld verdorben. Wer bei Ebay verkauft, verkauft seinen Ramsch, und das haben die Kunden inzwischen auch gemerkt und suchen den Weg zu ‚seriösen’ Plattformen. Leider verspielen diese Plattformen ihren durch langjährige Zusammenarbeit mit professionellen Antiquariaten entstandenen Ruf, indem sie die ‚Trödler und Ramscher’, die mit fliegenden Fahnen von Ebay fliehen, mit offenen Armen und steigenden Einstellgebühren einlisten. In kurzer Zeit werden diese Plattformen vor denselben Problemen stehen wie derzeit Ebay.“ – Wolfgang Höfs (emotioconsult.de onlineAntiquariat, Dortmund)
„Nach einem ‚Feldversuch’ vor ca. 7 Jahren wurde das Anbieten bei Ebay aufgegeben. Gründe waren der schleppende Abverkauf, die sich erhöhenden Gebühren und der damals damit verbundene Trend zum Startangebot von 1 Euro. Ankaufsversuche zeigten die Tendenz zum mangelhaft bis falsch beschriebenen Titel, wobei der Zustand generell schlechter als beschrieben war. Der Umgang mit den Kunden bei Beschwerden oder Anfragen verlief langsam und meist im Ergebnis wenig hilfreich. Das Einpflegen neuer Artikel ist zu zeitaufwändig.“ – Michael Jurk (Antiquariat partes antiquares, Lutherstadt Wittenberg)
„Ich versuche gerade, mich bei Ebay als Verkäufer anzumelden. Ich finde diesen Prozess nicht gerade einfach, die Webseite nicht sehr übersichtlich und den Verbindungsaufbau auch nicht gerade schnell.“ – Meinhard Knigge (Antiquariat Knigge, Hamburg)
„Wir bieten kaum Schnäppchen an und möchten unsere Preise selbst festlegen. Die Kosten sind zu hoch und die Angebotsdauer zu kurz. Selbst mit dem Turbolister erscheint uns der Verwaltungsaufwand als zu hoch. Wir möchten außerdem, dass nicht alles bei Ebay zu haben ist. Langfristig erscheint es uns sinnvoll, dass besondere Titel in erster Linie auf echten antiquarischen Plattformen erhältlich sind.“ – Marc Daniel Kretzer (Antiquariat Kretzer, Kirchhain)
„Wir haben bisher nicht bei Ebay angeboten, weil wir (noch) nicht bereit und gezwungen sind, unsere antiquarischen Bestände zu Schleuderpreisen anzubieten. Es ist aber abzusehen, dass wir dies in näherer Zukunft nicht mehr vermeiden können.“ – Christian Lenhardt (Antiquariat List & Francke, Meersburg am Bodensee)
„Ich habe vor zwei Jahren einen Versuch gestartet, Bücher über Ebay zu verkaufen. Diesen Test habe ich nach 6 Wochen wieder beendet. Die Bücher erzielen nur geringe Preise in den Auktionen (‚Schnäppchenpreise’, der Abwärtstrend bei den Preisen durch die Internetplattformen wird hier am deutlichsten), die Käufer haben oft kaum Kenntnisse vom Antiquariatsbuchhandel, die Gebühren sind für die geringen Gewinne zu hoch, der Aufwand für das Einstellen eines Artikels ist ebenfalls zu groß.“ – Andreas Lutz (Antiquariat ARS LIBRI, Windeck-Altwindeck)
„Wir bieten nicht auf Ebay an, weil es einen unvertretbar hohen Aufwand bedeutet, jedes Einzel-Angebot einstellen, verwalten und abrechnen zu müssen. Es erscheint mir auch nicht besonders seriös, unter Massen von Privatanbietern mitzumachen (und diese damit tendenziell aufzuwerten).“ – Uwe Quell (Antiquariat und Buchhandlung Bücher-Quell, Löhnberg)
„Wir bieten grundsätzlich dort nicht an, wo auch ‚Private’ anbieten dürfen, also weder auf Ebay noch bei Amazon, Abebooks oder Booklooker.“ – Christoph Schäfer (Heinrich Heine Antiquariat, Düsseldorf)
„Ich verkaufe nicht über Ebay. Schlecht oder mangelhaft sind: Service, Sicherheit, Kontaktaufnahme. Ferner ist der Aufwand für die Gestaltung einer weiteren Angebotsdatei zur Zeit nur beschränkt sinnvoll. Ebay wird sich zu einer normalen Verkaufsplattform wandeln. Deshalb ist es sinnvoll, diesen Wandel abzuwarten. Der Umsatzrückgang im Internet ist nicht im Internet aufzufangen, da müssen andere Lösungen her.“ – Hans Joachim Schulz (Fabula Antiquariat, Haren/Ems)
„Ich verkaufe nicht über Ebay. Bei Käufen habe ich ebenfalls schlechte Erfahrungen gemacht: Zustand schlechter als beschrieben, Bilder zeigen die Schokoladenseite. Ich wurde bei teuren Büchern als Höchstbieter bereits mehrfach überboten, um anschließend das Buch zu meinem Höchstangebot im Nachhinein angeboten zu bekommen (der Gewinner der Auktion sei abgesprungen und somit ich der Gewinner). Ziemlich durchsichtig!“ – Alfred Tauchnitz (Antiquariat Tauchnitz, Leipzig)
„Ich biete nichts bei Ebay an, mir reicht der Aufwand bei den fünf Plattformen, bei denen ich gelistet bin. Zudem habe ich überhaupt keine Lust (und Zeit), auch noch zu überprüfen, ob ein Preis zustande kommt, mit dem ich ‚leben’ kann.“ – Hansjörg Viesel (Antiquariat Magister Tinius, Falkensee)
„Ebay nutze ich für Ankäufe um z. B. meinen Mecklenburgica-Bestand aufzufüllen. Hier in einer Kleinstadt habe ich sonst nicht so viele Möglichkeiten. Verkaufen kommt für mich nicht in Frage wegen 1. Rechtsunsicherheit/Abmahnungen. Das Risiko möchte ich für gelegentliche Verkäufe nicht eingehen. 2. Mein letzter Versuch im März letzten Jahres mit Mehrfachexemplaren brachte keinen Erlös, der den Aufwand gerechtfertigt hätte. Ein dort gewonnener Kunde hat allerdings auf meine beigelegte Werbung reagiert und später noch einmal bei mir bestellt.“ – Frank Wechsler (Antiquariat Liberarius, Hagenow)
„Wir verkaufen unsere Ware nicht über Ebay, weil hier zu viele nichtseriöse Händler listen. Ebay kommt seiner Sorgfaltspflicht in keiner Weise nach, solche Händler auszuschließen oder anzumahnen.“ – Uta Wilms (Antiquariat Wilms, Bad Bergzabern)
„Wir bieten ca. alle 6 Wochen für 10 Tage mit der Option ‚sofort kaufen’, also zu unserem Festpreis an. Die Preise sind dabei um 15 Prozent erhöht, um die Provisionen von Ebay abzufedern. Von zuletzt 5.000 Titeln konnten wir 130 verkaufen, diese Bücher waren vorher auf allen anderen Plattformen teils deutlich günstiger erhältlich und während der Laufzeit der sogenannten Auktion wurde auch keines der Bücher über einen anderen Bestellweg geordert. Also echter zusätzlicher Umsatz und vor allem Bewegung im Lagerbestand.“ – Urban Zerfaß (Fundus Antiquariats- und Buchhandelsgesellschaft, Berlin)
Wir danken allen Beteiligten herzlich für die Antworten!