Mit dem Faust-Zyklus Bernhard Heisigs konnte ein herausragender Beitrag der Gegenwartskunst für die seit über einem Jahrhundert ausgebaute Faust-Sammlung im Freien Deutschen Hochstift gesichert werden, das über einen reichen Bestand an Faust-Quellen, Literatur und Illustrationen von der Zeit des historischen Dr. Faustus bis heute verfügt. Von Peter Cornelius und Eugène Delacroix bis zu Max Slevogt und Max Beckmann reicht das Spektrum der Illustratoren, die alle im Goethe-Museum vertreten sind. Dass der Faust auch im 21. Jahrhundert seine Faszinationskraft nicht verloren hat, bezeugt Bernhard Heisig (geb. 1925), der neben Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke führende Vertreter der Leipziger Schule. Heisig, 1998 mit der Hans Meid-Medaille für Illustration geehrt, widmete sich mehrfach der Faust-Thematik. Einen Höhepunkt dieses Schaffens bildet der Zyklus zu Goethes Faust I von 2002 (Leipzig: Faber & Faber) mit 57 Federzeichnungen in Schwarz auf 50 Blättern, die jetzt vom Frankfurter Goethe-Museum erworben werden konnten. Unterstützt wurde der Kauf durch die Hessische Kulturstiftung und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Eine Ausstellung ist geplant.