Das umfangreiche Archiv enthält neben Gedichtmanuskripten, Manuskripten zu Aufsätzen und Reden vor allem die Korrespondenz der 1926 in Homberg am Niederrhein geborenen Schriftstellerin. Zu ihren Briefpartnern zählen unter anderen Johannes Bobrowski, Heinrich Böll, Hilde Domin, Wolfgang Hildesheimer, Ernst Jandl, Marieluise Kaschnitz, Karl Krolow, Helga M. Novak, Ruth Rehmann, Robert Wolfgang Schnell und Gabriele Wohmann. Aus der Sammlung der Schreiben an Elisabeth Borchers ragen die 58 Briefe der Schriftstellerin Nelly Sachs (18911970) heraus, die Borchers in den Jahren zwischen 1957 und 1967 erhielt. Die sehr persönlichen und freundschaftlichen Briefe zeigen das enge Verhältnis der beiden Frauen, ebenso wie die wichtige Rolle die Elisabeth Borchers bei der Durchsetzung von Nelly Sachs in Deutschland gespielt hat. Borchers wirkte von 1960 bis 1971 als Lektorin im Luchterhand-Verlag, von 1971 bis 1998 hatte sie diese Funktion beim Suhrkamp- und Insel-Verlag inne. Bekannt wurde sie vor allem als Lyrikerin und Erzählerin, Funk- und Kinderbuchautorin sowie als Herausgeberin zahlreicher Anthologien und Übersetzerin aus dem Französischen und Russischen. Ihr literarisches Archiv wird nun in Marbach sachgerecht erschlossen und für wissenschaftliche oder literarisch interessierte Benutzer zugänglich gemacht.