Der Bestand umfasst Manuskripte und Typoskripte des Literaturwissenschaftlers, seine Kartei- und Zettelkästen, Exzerpte und Notizen sowie Vorbereitungen für wissenschaftliche Publikationen. Darüber hinaus enthält er wichtige Korrespondenzen seit den 1970er Jahren, unter anderem mit den Philosophen Hans Blumenberg, Hans-Georg Gadamer, Umberto Eco, Dieter Henrich, Karl Jaspers und Odo Marquard, den Historikern Reinhart Koselleck und Arno Borst sowie den Literaturwissenschaftlern Hans Robert Jauß, Karlheinz Stierle und Richard Brinkmann. Wolfgang Iser hatte in den 1970er Jahren mit seiner Theorie der Rezeptionsästhetik internationale Anerkennung erlangt. Ein neues Forschungsfeld eröffnete er in den 1990er Jahren mit seiner Theorie einer literarischen Anthropologie.
Der Allensbacher Nachlass ergänzt den ersten Teil des Archivs, den der Wissenschaftler bereits zu Lebzeiten an die University of California, Irvine (USA), gegeben hatte. Dort war er seit seiner Emeritierung 1991 Ständiger Gastprofessor gewesen. Zuvor hatte Iser in Heidelberg, Würzburg, Köln und Konstanz gelehrt. In Marbach fügen sich die Papiere des Literaturtheoretikers thematisch und wissenschaftlich in die bereits vorhandenen Nachlässe von Hans Robert Jauß und Hans Blumenberg ein, zwei Denkern der Gruppe Poetik und Hermeneutik.