Das Fragment des 'Registrum rubricarum' der 36zeiligen Bibel (B36) wurde im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Katalogisierung der deutschen und niederländischen Handschriften des Mittelalters in der ULB Halle (Saale) in einem spätmittelalterlichen Einband gefunden. Damit sind jetzt sechs Fragmente bekannt.
Es handelt sich um die obere Hälfte (Zeilen 120) von Blatt 3 des Registrums, das zerschnitten als vorderer und hinterer Spiegel im Einband einer Papierhandschrift aus dem 3. Viertel des 15. Jahrhunderts dient. Der Einband wurde wohl um 1470 in Eichstätt (Dominikanerkloster) gebunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Codex in die ULB Halle (Saale). Der Text des Fragments ist identisch mit den entsprechenden Partien des Fragments in Bamberg, Staatsbibliothek, Inc. Typ A VIII 9/1.
Ein Aufsatz von Brigitte Pfeil über das Fundstück wurde kürzlich in der Digitalen Bibliothek Thüringen (DBT) veröffentlicht. Pfeil erarbeitete auch den Katalog der deutschen und niederländischen Handschriften des Mittelalters in der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle (Saale), der als Band 89 der Schriften zum Bibliotheks- und Büchereiwesen in Sachsen-Anhalt vorliegt (Halle/Saale: 2007, 2 Bde., 545 S., br., 60 Euro).