Danach wären Preisnachlässe von mehr als den schon bisher erlaubten fünf Prozent auf den gesetzlichen Ladenpreis bereits nach einem statt wie bisher nach zwei Jahren möglich. Sie wollten damit den am wenigsten verkauften Büchern eine zweite Chance geben, so die Deputierten, denn jährlich würden in Frankreich 100 Millionen unverkaufte Bücher vernichtet.
Verlage und Buchhändler laufen dagegen Sturm: Die Chefin des Verlagshauses Flammarion meinte, der Vorschlag sei "eines aus dem Irrenhaus Entlaufenen" würdig. Auch die Kulturministerin äußert sich zurückhaltend, ohne sich jedoch einer Modernisierung des Gesetzes zu verschließen, mit dem 1981 die Buchpreisbindung in Frankreich eingeführt wurde. Darauf drängen vor allem die Supermärkte und Internet-Buchhandlungen. In einer am 6. Mai ergangenen höchstrichterlichen Entscheidung des Kassationsgerichtshofs wurde Internet-Buchhandlungen wie Amazon und Alapage bereits zugestanden, dass der kostenlose Buchversand nicht als unlauterer Wettbewerb anzusehen ist.