Interview

Neueröffnung der Buchhandlung Lesezeichen-Dauelsberg

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Bereits am 15. Oktober 2007 hatte die Buchhandelsgruppe Lesezeichen mit Sitz im Ihlower Ortsteil Riepe (Ostfriesland) das Geschäft der Firma H+J Dauelsberg in Delmenhorst übernommen. Eine Million Euro wurden investiert und die Buchhandlung auf 1.000 Quadratmeter erweitert. Vor drei Wochen war Eröffnung unter dem Namen Lesezeichen-Dauelsberg. boersenblatt.net sprach mit der stellvertretenden Filialleiterin Ellen Knehe über das neue Konzept.
Die Buchhandlung Dauelsberg war seit über 100 Jahren in Familienbesitz. Aus Altersgründen haben sich die bisherigen Besitzer Heinz und Jürgen Dauelsberg nun aus dem Geschäft zurückgezogen. Was hat sich nach der Übernahme durch die Buchhandelsgruppe Lesezeichen geändert? Ellen Knehe: Neben einem Allgemeinen Sortiment, Papeterie und Bürobedarf hatten wir früher auch Büromöbel und Künstlerbedarf im Programm. Stattdessen bieten wir jetzt zusätzlich EDV-Bücher und Zeitschriften an. Warum haben Sie sich von Büromöbeln und Künstlerbedarf verabschiedet? Knehe: Das passte nicht mehr in unser neues Konzept. Auch die Pflege wäre schlichtweg nicht mehr zu schaffen gewesen, nachdem Jürgen Dauelsberg, der diesen Bereich betreut hatte, nicht mehr da ist. Für Utensilien wie Farben und Pinsel muss auch immer ein extra Lager vorhanden sein. Die Verabschiedung von Büromöbeln und Künstlerbedarf war also keine Entscheidung der neuen Geschäftsleitung, damit die neue Filiale besser ins Lesezeichen-Konzept passt? Knehe: Im Gegenteil. Die Lesezeichengruppe hatte bisher zum Beispiel keine Papeterie in ihren Filialen. Nachdem das Segment bei uns so gut funktioniert, soll Papeterie nun fest in das Programm der übrigen 12 Filialen aufgenommen werden. Was hat sich seit dem Umbau noch getan? Knehe: Wir haben die Präsentationsfläche des Bertelsmann Clubs verdoppelt. Und seit drei Wochen betreibt ein Delmenhorster Kaffeeröster ein kleines Café in unserer Filiale. Diesen Bereich können wir nun auch für unsere Lesungen benutzen. Wir bieten sehr regelmäßig Veranstaltungen mit regionalen Autoren an. Wie viele Mitarbeiter sind in der neuen Filiale beschäftigt? Knehe: Neun Mitarbeiter stammen aus dem alten Laden, zwei sind neu dazugekommen. Waren Sie bereits vor der Übernahme durch die Lesezeichengruppe bei Dauelsberg beschäftigt? Knehe: Anke Baars, die jetzige Filialleiterin, und ich sind seit sieben Jahren als Buchhändlerinnen im Unternehmen. In den Umbau wurde eine Million Euro investiert. Wie sieht es auf dem Delmenhorster Buchmarkt aus? Wird sich die Investition rechnen? Knehe: Mit 1.000 Quadratmetern ist die Delmenhorster Filiale die größte Filiale der Lesezeichen-Gruppe. Außerdem liegen wir in 1A-Lage in der Fußgängerzone. Neben unserem Laden gibt es in Delmenhorst noch eine Filiale von Decius, eine Bahnhofsbuchhandlung und die inhabergeführte Buchhandlung Ruppert. Mit seinen 80.000 Einwohnen ist Delmenhorst mit Büchern ganz gut versorgt. Plant die Buchhandelsgruppe Lesezeichen weitere Übernahmen? Knehe: Im Prinzip ja. Das Aktionsfeld wird jedoch weiter auf den Nordwestdeutschen Raum ausgerichtet bleiben. Kurze Wege sind wichtig. Über die Buchhandelsgruppe Lesezeichen: 13 Filialen im Nordwestdeutschen Raum Sitz in Ihlow-Riepe (Ostfriesland) Filialen: Emden (3) Aurich Wilhelmshaven Westerstede Cloppenburg Norden (2) Vechta Meppen Nordhorn Delmenhorst