Warum starten Sie Ihr E-Book-Angebot jetzt? Ist der Markt in Deutschland reif?
Müller: Wir sehen im E-Book-Markt einen Zukunftsmarkt, in den wir frühzeitig investieren möchten. Der deutsche E-Book-Handel ins-besondere für belletristische Titel ist noch sehr überschaubar und ohne entsprechende Geräte für Endkunden sicher als frühreif zu bezeichnen. Dies gilt aber für viele digitale Märkte.
Hat Sie der Erfolg des Kindle in den USA in Ihrer Entscheidung bestärkt?
Müller: In den Vereinigten Staaten kann man sehr schön beobachten, wie der E-Book-Markt im ersten Quartal 2008 auch in der Belletristik nachhaltig an Substanz gewonnen hat. Wir wollen unsere Inhalte bis zum Ende dieses Jahres komplett in den gängigen eBook-Formaten verfügbar haben. Es liegt dann am Handel, den Endkundenmarkt in Deutschland zu entwickeln. Wir glauben nicht, dass sich durch das E?Book die Vertriebsstrukturen verändern werden. Verlage werden wie bisher auch in sehr begrenztem Umfang Direktgeschäfte machen. Das ist aber nicht unsere Kernkompetenz und würde uns als Verlag auch überfordern, da gibt es andere, die das besser können.
Wie sieht die Preisgestaltung aus? Werden Sie die Preise für Hardcover- und Taschenbuchausgaben unterbieten, um Kunden auf die E-Book-Seite zu locken?
Müller: E-Books sind nicht preisgebunden, insofern können wir nur eine Preisempfehlung geben oder auf unseren Websites die Preise so gestalten, dass wir die elektronischen Titel mit einem Rabatt von bis zu 20 Prozent gegenüber den gedruckten Ausgaben anbieten können.