Das viel beklagte Mittelmaß und die Flut der Neuerscheinungen innerhalb der deutschen Literatur hätten seine Berechtigung, so Franck. "Schließlich gibt es Rezensenten, die aus dieser Flut eine Auswahl treffen". Auch die Bedeutung des Deutschen Buchpreises als wirksames Instrument zur Hervorhebung guter Bücher stellte Franck heraus.
"Jung, innovativ und mit langer Tradition, so zeigt sich die Buchbranche an diesen Buchhändlertagen", so Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins, bei seiner Eröffnungsrede. Er forderte in seiner Begrüßung der rund 600 Verleger und Buchhändler eine sinnvolle Stärkung des Schutzes schöpferischer Leistungen. "Wenn in Deutschland der Respekt für geistige Schöpfungen fehlt, dann wird das Land seine Rolle als eine der führenden Kultur- und Bildungsnationen verlieren", so Honnefelder.
Honnefelder wies darauf hin, dass der Börsenverein das zentrale Branchentreffen erstmals in diesem Jahr um das Azubi-Parlament ergänzt hat. Wieviel Innovation in der Buchbranche steckt, demonstriere auch das Forum Zukunft, das die Branche neugierig machen will auf die Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung und Aufmerksamkeit und Bewusstsein für das Thema Bildung schaffen will.
Hans-Joachim Otto, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, betonte in seiner Rede: "Auch im Zeitalter der Digitalisierung und trotz der lautstark vorgetragenen Interessen von Verbrauchern und Internetnutzern ist das Urheberrecht ein schützenswertes Eigentumsrecht. Es muss kreative Leistungen wirksam schützen, nur dann gibt es weiterhin Anreize, kreative Werke zu schaffen." Er erklärte, die seinerzeit insbesondere von Bildungspolitikern durchgereichte Regelung zum Umgang mit geschützten Werken in den Intranets von Bildungseinrichtungen sei letztendlich ein Kompromiss gewesen, der nicht nur die Bildungs- und Forschungseinrichtungen als Nutzer begünstigen sollte, sondern diesen in gleicher Weise Pflichten auferlegte - die der angemessenen Vergütung und der Dokumentation der Nutzung. Er sagte: "Aus meiner Sicht ist eine Aufhebung der Befristung zum jetzigen Zeitpunkt nicht geboten, denn der nach fünf Jahren von Ministerin Zypries vorgelegte Evaluationsbericht enthält zu beiden Punkten kein verwertbares Material".