Intensiv diskutierten die Jugendbuchverleger die Möglichkeit, sich bei einem Internationalen Preis der jungen Leser zu beteiligen. Stiftung Lesen und Arvato als Sponsor für drei Jahre wollen jenen Preis initiieren, der erstmals im Herbst 2009 verliehen werden soll. Bei der Stiftung Lesen aktive Lehrer sollen demnach 40 Titel für die Schüler der 5. und 6. Klassen vorschlagen. Einflussmöglichkeiten der Verlage auf die Vorschlagsliste gibt es nicht. Dann entscheiden die jungen Leser über ihren Lieblingstitel.
Die Verleger hatten darüber zu entscheiden, ob mit den 60.000 Euro, die sie bei ihrer Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr zur Installierung eines eigenen Preises für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur bereitgestellt hatten, zum Internationalen Preis der jungen Leser beitraqgen wollten. "Mehr als zwei große Preise für diese Zielgruppe verkraftet dieses Land nicht", machte avj-Vorsitzender Klaus Willberg die Position des Vorstands deutlich. Die Meinungen über eine finanzielle Beteiligung als Mitinitiator des neuen Preises waren unterschiedlich: Die einen bemängelten, dass ein Preis für Bücher für 11- bis 13-jährige Leser ein zu schmales Segment der Kinder- und Jugendliteratur bedienten, andere fanden, dass dieses Alter für die Verlage extrem interessant sei. Meinten die einen, dass es mit elf Jahren zu spät sei, wenn man den Nachwuchs zum Lesen hinführern wolle, hielten die anderen dagegen, dass man gerade die potenziellen Leseaussteiger bei der Stange halten müsse. Schließlich einigte man sich darauf, auf jeden Fall als Partner den neuen Preis zu begleiten. Eine Arbeitsgruppe (mit Vertretern der im Stiftungsrat der Stiftung Lesen vertretenen Verlage Carlsen, Ravensburger und Random House) soll in Gesprächen klären, ob es sinnvoll erscheint, sich mit 60.000 Euro als Mitinitiator des Preises einzubringen.
Näheres zur avj-Jahreshauptversammlung erfahren Sie kommende Woche in der Printausgabe des Börsenblatts.