Man ist diskussionsfreudig im Azubi-Parlament, welches heute zum ersten Mal auf den Buchhändlertagen in Berlin stattfand. Schon die rege Teilnahme zeigt die Relevanz und Notwendigkeit einer solchen Austausch-Plattform für den Branchennachwuchs: Gut 100 Medienkaufleute und Buchhändler aus unterschiedlichen Unternehmen kamen miteinander ins Gespräch. Und auch die "alten Hasen" partizipierten und diskutierten fleißig mit. Schließlich sollten hier Jung und Alt voneinander lernen. Richtig ins Rollen kam die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion, an der Azubis aus Verlagen und Buchhandlungen teilnahmen. Bei der Frage inwiefern man sich von betrieblicher Seite für Zukunftsszenarien gerüstet fühle, bleibt es still im Raum. Eine Situation, die definitiv zum Nachdenken anregt.
Es ist deutlich spürbar: Berufsveränderungen, Strukturwandel, Web 2.0, Non-Books, der eigene Betrieb oder Eigeninitiative sind nur wenige von vielen Stichworten an diesem Nachmittag, die mächtig viel Redestoff liefern.
Die Stimmung ist zuversichtlich und pragmatisch. Man ist sich über maßgebliche Veränderungen bewusst, zeigt aber auch gesunden Optimismus, dem Medien-Mix und anderen Wandelungen Herr zu werden. Ansonsten herrscht eine lockere Atmosphäre und so geht ein Lachen durch die Menge, als Jacob Meiner vom Kunstmann Verlag meint, er sei "eher für Kulturfachverkäufer" als neuen Begriff für den Buchhändler.
Zweifellos ist dieses Parlament ein gelungener Schritt zur generations- und betriebsübergreifenden Auseinandersetzung. Man darf gespannt sein, inwiefern diese Impulse aufgegriffen und umgesetzt werden.
Eines ist sicher: Spätestens heute abend bei der Berliner Bücher-Nacht wird weiter diskutiert werden.