Die Stadt hat in der Braubachstraße (in der Nähe des Römers) ein Grundstück mit zwei Gebäuden, das sie dem Verband im Tausch mit dem Erbpachtgrundstück im Großen Hirschgraben zur Verfügung stellen würde. Bis zur Frankfurter Buchmesse soll ein entscheidungsreifer Vorschlag vorliegen. Eine außerordentliche Hauptversammlung soll dann am 16. Oktober endgültig über das Vorhaben entscheiden.
Hintergrund: Die beiden Gebäude im Großen Hirschgraben und in der Töngesgasse, in denen die Börsenvereinsgruppe zur Zeit untergebracht ist, sind dringend sanierungsbedürftig. Allein für die Erfüllung der wichtigsten Brandschutzauflagen und eine "Pinselsanierung" würden drei Millionen Euro anfallen, rechnete Stephan Joß, Vorsitzender des Bau-Ausschusses, vor.
Das Gremium hat zahlreiche Alternativen geprüft, wie sich die Immobilienfrage lösen lässt - bis hin zu einem möglichen Umzug nach Leipzig ins Haus des Buches oder nach Berlin. Am Ende der Berechnungen steht eine klare Empfehlung für die Braubachstraße oder einen Neubau im Frankfurter Ostend, im sogenannten Schwedler-Carré.
Ein Umzug in die Braubachstraße würde den Verband nach den Berechnungen des Ausschusses rund 15 Millionen Euro kosten, nach dem Verkauf der vorhandenen Liegenschaften bliebe ein Netto-Aufwand von rund 4,3 Millionen Euro übrig, von denen der Börsenverein jährlich 60 000 Euro zu tragen hätte (bei einer Finanzierung über 20 Jahre).
Die Wirtschaftstöchter AuM und MVB, die dort miteinziehen sollen, um alle Mitarbeiter an einem Standort zusammenzuführen, trügen die übrigen Kosten. Ein Neubau im Ostend wird netto mit 7,9 Millionen Euro veranschlagt.
Allerdings gibt es einige Prämissen, die Ausschuss und Hauptversammlung dem Umzug (ob Braubachstraße oder Schwedler-Carré) voranstellen:
Bis zur Hauptversammlung im Herbst müssen entscheidungsreife Verträge mit Investoren für den Verkauf der beiden bisherigen Börsenvereinsliegendschaften (Buchhändlerhaus und technisches Buchhändlerhaus) vorliegen.
Die Verträge mit der Stadt zum Tausch der Erbpachtgrundstücke im Großen Hirschgraben und in der Braubachstraße müssen ausverhandelt sein.
Ein Finanzierungskonzept muss vorliegen, die Bank "Gewehr bei Fuß" stehen, wie Stephan Joß sagte.
Mit dem Umzugsprojekt darf keine Beitragserhöhung für die Mitglieder verbunden sein.
Ein Generalunternehmer muss sicher stellen, dass der Kostenrahmen von rund 15 Millionen Euro eingehalten wird.
Mehr dazu im Live-Ticker von der Hauptversammlung und im nächsten Börsenblatt.