49. Vorlesewettbewerb

Beste Vorleser kommen aus Sachsen und Berlin

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Soeben wurden im Frankfurter Goethehaus die besten Vorleser Deutschlands gekürt: Die Sechstklässler Justina Kämpf und Kai Gies haben sich im Bundesentscheid des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins gegen 24 andere Landessieger behauptet.
Justina Kämpf (12 Jahre) vom Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum aus Leipzig gewann in der Gruppe A (Hauptschulen), Kai Gies (12 Jahre) von der Bruno-Taut-Grundschule aus Berlin wurde Sieger in der Gruppe B (Gymnasien/Realschulen). Den Finalisten waren noch die Nachwehen eines anderen Kampfs um ein Finale anzumerken: Die Stimmen einiger Vorleser waren noch mit einer gewissen Grundheiserkeit belegt, die durch das Anfeuern und Kommentieren des gestrigen Fußballspiels Türkei gegen Deutschland bedingt war. Der hamburgische Landessieger Paul Schwenn verlieh mit einem Deutschlandschal seiner Begeisterung sichtbar Ausdruck – und nützlich gegen die Heiserkeit war der Schal allemal. Die Stimmung im Goethehaus war gut, was nicht zuletzt den Späßen des bewährten Clowns Tschapo zu verdanken war, der den Sechstklässlern die Nervosität nahm. Sortimenterin Irmgard Clausen von der Riemannschen Hofbuchhandlung in Coburg war sogar eigens gekommen, um der bayrischen Landessiegerin der Gruppe B, Franziska Rusam aus Bayreuth, Mut zu machen: "Ich bin als Daumendrückerin da – das hab ich Franziska versprochen." Die Riemannsche hatte einen der regionalen Vorentscheide ausgerichtet. Geübt und durchweg souverän lasen die Kinder aus den ihnen bis gestern noch unbekannten Büchern vor. Dabei zeigte sich eine erstaunliche Bandbreite an Stimmmodulationen, Textakzentuierungen und Präsentation – keine ganz leichte Arbeit fürt die Jury, die in diesem Jahr aus den KI.KA-Moderatoren Shary Reeves und Marc Langebeck, Kinderbuchautor Jürgen Banscherus sowie die beiden Vorjahressiegern des Bundesentscheids Julia Kade (Augsburg) und Christoph Wiesel (Unna) bestand. Die Jury und Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, gratulierten den Finalisten und überreichten die Urkunden. "Bücher bieten großen und kleinen Lesern viele Facetten: Spannung, Unterhaltung und Information", betonte Skipis. "Beim Vorlesewettbewerb als einem der größten bundesweiten Schülerwettbewerbe und eines der wichtigsten Projekte im Kultur- und Bildungsprogramm des Börsenvereins entdecken Kinder und Jugendliche die Literatur und ihre Möglichkeiten. Die gestiegenen Teilnehmerzahlen zeigen uns außerdem: Das Medium ist modern und macht fit für die Zukunft.“ Alle Teilnehmer der Endausscheidung erhielten ein vom Börsenverein gestiftetes Medienpaket und einen Bücherscheck über 25 Euro. Die beiden Bundessieger gewannen eine Lesung mit einem Jugendbuchautor an ihren Schulen und einen Bücherscheck im Wert von 50 Euro. Sie werden zudem Mitglied der Jury beim Finale des nächsten Vorlesewettbewerbs sein. Insgesamt haben in diesem Jahr mehr als 630.000 Schüler der 6. Klassen aus mehr als 7.600 Schulen in ganz Deutschland aus ihren Lieblingsbüchern vorgelesen. Etwa 48 Prozent aller weiterführenden Schulen in Deutschland beteiligten sich an dieser Leseförderungsaktion des Börsenvereins.