Interview

Chefs im Hintergrund

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Von Mitte Mai bis Mitte Juni haben 19 Auszubildende der Buchhandlung Hugendubel einen Monat lang die Münchner Hugendubel-Filiale in Neuhausen geleitet. boersenblatt.net sprach mit Stefanie Geisberger, Auszubildende bei Hugendubel in München-Riem, über Ihre Erfahrungen als Abteilungsleiterin auf Zeit.
Frau Geisberger, welche Aufgabe haben Sie in der Azubifiliale übernommen? Geisberger: Ich hatte die Abteilungsleitung Sortiment inne, hier speziell die Bereiche Belletristik, Kinderbuch und MA. Außerdem musste ich die Tagesplanung für Kassendienste etc. erstellen und habe eng mit dem Einkauf zusammengearbeitet. Wie war der erste Tag? Haben Sie sich gleich mit Ihrer neuen Aufgabe zurecht gefunden? Geisberger: Wir hatten vor der “Übergabe“ der Filiale an uns die Gelegenheit, zwei Tage im Laden mitzuarbeiten. Am ersten Tag haben wir uns dann eine Stunde vor der Öffnung getroffen, haben noch mal eine Führung durch den Laden gemacht und uns dann auf verschiedene Abteilungen verteilt. Es hat ein paar Stunden gedauert, bis Alles reibungslos funktioniert hat. Schließlich sind wir aus unterschiedlichen Filialen aufeinander getroffen und mussten in Bereichen zusammenarbeiten, die für uns Alle erst einmal neu waren. Schon nach ein paar Stunden waren wir jedoch ein gutes Team. Außerdem haben sich die Filialleiterin oder ihr Stellvertreter im Hintergrund aufgehalten, falls wir noch Fragen hatten. Konnten Sie auch eigene Ideen einbringen? Geisberger: Wir hatten da ziemlich freie Hand. Zum Beispiel haben wir eine englische Bestsellerliste eingeführt. Dafür haben wir zwei Regalreihen bei den englischen Büchern freigemacht und die Plätze 1 bis 10 aufgestellt. Dann haben wir die Aufteilung im Segment Kinderbuch verfeinert. Wir haben zusätzliche Regalbeschriftungen angebracht und den Bereich in verschiedene Sparten, etwa Krimis und Fantasy, unterteilt. Außerdem haben wir bei den Bilderbüchern Plexiglasscheiben aufgestellt, die wir zur besseren Orientierung mit Autorennamen beschriftet haben. Auch an der Form der Präsentationen haben wir gefeilt. Die Titel, die sich besonders gut verkaufen haben wir in Top-Lage präsentiert. Außerdem gab es am letzten Tag einen Malwettbewerb für fünf bis elf-Jährige , den wir veranstaltet haben. Waren das Ideen, die Sie aus Ihren Filialen mitgebracht hatten? Geisberger: Jeder konnte seine Ideen einbringen. Die Beschriftung mit Plexiglas ist bei uns zum Beispiel gang und gäbe. Aber eine englische Bestsellerliste gibt es bei uns im Laden bisher noch nicht. Das habe ich nach meiner Rückkehr gleich mal vorgeschlagen. Was haben die Mitarbeiter nach ihrer Rückkehr zu den Neuerungen in ihrer Filiale gesagt? Geisberger: Die Mitarbeiter haben uns ein durchweg positives Feedback gegeben. Alles ist so geblieben, wie wir uns das ausgedacht hatten. Wie haben eigentlich die Kunden darauf reagiert, nur von Azubis bedient zu werden? Geisberger: Viele waren sehr interessiert und haben nachgefragt, was es mit der Aktion auf sich hat. Und ich denke, dass wir mit Freundlichkeit und Enthusiasmus unsere noch geringe Erfahrung wettgemacht haben.