Mehrwertsteuer

Handel gegen mehr 7-Prozent-Produkte

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Gegen eine Ausweitung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes sprach sich jetzt der Einzelhandelsverband HDE aus. „Mehr Güter und Dienstleistungen, die dem reduzierten Mehrwertsteuer-Satz unterliegen, erhöhen nur die Unübersichtlichkeit des Umsatzsteuersystems“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Wie in boersenblatt.net berichtet, will die Europäische Kommission den Katalog der Leistungen, für die der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt, u.a. um Hörbücher erweitern.
Der HDE forderte die Bundesregierung auf, entsprechende Vorschläge der Europäischen Kommission abzulehnen. Ein Modellversuch in einigen europäischen Regionen habe gezeigt, dass die Ausweitung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes volkswirtschaftlich sinnlos sei. Es habe keinen nennenswerten Zuwachs bei Umsatz und Beschäftigten der betroffenen Branchen gegeben, so der HDH. Das europäische Mehrwertsteuersystem sei reformbedürftig. Der EU-weit agierende deutsche Einzelhandel habe hohe Kosten durch die stark divergierenden Mehrwertsteuersätze und Übergangsregelungen in den EU-Mitgliedstaaten. Viele Risiken entstünden durch unklare Anwendungsbereiche und laufende Änderungen der Regelungen.