Online-Buchhandel

Selling Books for Less

14. Juli 2008
Redaktion Börsenblatt
In der amerikanischen Zeitschrift "Fine Books & Collections Magazine" untersucht Richard Goodman das Phänomen der Niedrigpreis-Gebrauchtbuchanbieter im Internet. Buchverkauf für nur einen Cent? Wie funktioniert das?
Richard Goodman hat das auf Online-Plattformen wie Amazon Marketplace oder Abebooks immer wieder begegnende Phänomen untersucht, dass Gebrauchtbücher in sehr großer Zahl für nur 1 Cent oder 1 Dollar angeboten werden (je nach Mindestpreis der Plattform). "Can books really be sold profitably for a penny?" Goodmans Antwort: ja, aber nur bei extremer Kostenreduzierung, ständiger Lagerergänzung und dem Einsatz ausgeklügelter Software. Die Erfassung erfolgt meist über die ISBN, die automatische Preisermittlung übernimmt ein Computerprogramm. Die Versandkostenpauschale ist ein wichtiger, aber nicht der einzige Faktor in der Kalkulation. Goodmans Gesprächspartner aus der Branche, sofern sie überhaupt erreichbar und gesprächsbereit waren, geben an, wöchentlich mehrere Tausend Bücher via Internet zu verkaufen (ein Anbieter makuliert gleichzeitig etwa 10.000 unverkäufliche Bücher monatlich). Der Jahresumsatz eines beteiligten Unternehmens wird auf mehr als 2,5 Millionen Dollar geschätzt. Der Wettbewerb sei aber außerordentlich hart, bestehen könne nur, wer ständig am Ball bleibe und über die richtigen Nachschubkanäle verfüge.