Gegründet wurde die Galerie von Daniel Buchholz 1986 in Köln, im Hinterhaus des Antiquariats seines Vaters. Nun tritt neben die mittlerweile zwei Galerieräume in Köln die neue Niederlassung in Berlin: eröffnet wird sie mit einer Ausstellung Marcus Behmer. 18791958. Marcus Behmer arbeitete als autodidaktisch gebildeter Buchgestalter für Kesslers Cranach Presse und vor allem für den Insel-Verlag und entwickelte bis zum Ersten Weltkrieg einen eigenständigen, hochpräzisen Radierstil. In den 1920er Jahren spürt er die Folgen der Krise der Buchkunst, im Dritten Reich wird der schwule Künstler zwei Jahre inhaftiert und in der Bundesrepublik bleibt er trotz zahlreicher Ausstellungen relativ unbekannt.
Die unverkäuflichen Exponate stammen meist aus dem Besitz von Daniel Buchholz, der im Kölner Antiquariat seines Vaters auf Behmer gestoßen war und ihn später systematisch zu sammeln begann. Hinzu kommen Leihgaben aus der Sammlung Sternweiler im Schwulen Museum (Berlin), dem Städelschen Kunstinstitut (Frankfurt am Main), dem Klingspor-Museum in Offenbach, der Berlinischen Galerie und dem Antiquariat Marcus Haucke (Berlin). Zu sehen sind Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen, Drucke, illustrierte Bücher, Fotos, Briefe und Manuskripte.
Marcus Behmer. 18791958, 24. Juli 2. September, Galerie Daniel Buchholz, Fasanenstr. 30, 10719 Berlin
Öffnungszeiten: Do und Fr 1118 Uhr, Sa 1116 Uhr