Noch herrscht auf den sechs Etagen an der Kö hektisches Treiben - Buchhändler ordnen die letzten der insgesamt 300.000 Bücher in die Regale, Handwerker erledigen noch anstehenden Arbeiten und Techniker richten die neuen Infoterminals ein. Doch schon jetzt lässt sich die neue Linie der Mayerschen mit ihren 4.400 Quadratmetern deutlich erkennen: Rote Rolltreppen setzen klare Akzente, schwarze Buchregale stehen luftig im Raum und erlauben Durchblicke auf die gesamte Etage.
Ergänzt werden die für die Mayersche typischen Ordnungselemente durch Regale aus Eichenholz, auf denen die Kunstbände im obersten Stock besonders gut zur Geltung kommen. Wer den Kopf beispielsweise auf Ebene drei nach oben an die Decke richtet, erfährt was den neuen Standort der Mayerschen ausmacht. So steht dort in großen Lettern der karnevalistische Schlachtruf Helau, der Düsseldorf Eishockey-Klub, die DEG, oder Platt, der Dialekt, der hier von den Einheimischen gesprochen wird.
"Wir haben an der Kö typische Elemente der Mayerschen wie das Bibliotheksprinzip mit Neuem kombiniert. Dafür gab es eine Zusammenarbeit mit der Designagentur von Mike Meiré, der sich zum Beispiel für die Texte an der Decke oder die roten Rollentreppen verantwortlich zeigt", erklärt der Geschäftsführer der Mayerschen, Hartmut Falter.
Seit drei Wochen sind seine 45 Mitarbeiter um die Filialleiterin Christina Peus dabei, aus der Baustelle eine Buchhandlung zu machen und das nicht immer unter leichten Bedingungen. "Wir hatten gerade in der heißen Zeit ein Problem mit der Lüftung, wodurch hier bei 45 Grad Raumtemperatur gearbeitet wurde. Mittlerweile ist dies aber zum Glück wieder behoben", berichtet Falter.
Das Highlight der vierten Etage ist die Wandelbarkeit vom Verkaufsraum zum Veranstaltungssaal: "Alle Regale laufen auf Schienen und können zur Seite geschoben werden. So haben wir Platz für 300 Gäste", sagt Peus und weist auf die Bühne hin. Diese lässt sich mit wenigen Handgriffen aus der gemütlichen Sitzecke hervorzaubern, von der Kunden und Mitarbeiter einen phantastischen Blick über die Prachtmeile Kö haben.
Ein weiterer Höhepunkt des Raumkonzeptes richtet sich an die jüngsten Gäste der Buchhandlung. Sie landen über eine Rutsche vom Eingangsbereich direkt in der Kinderecke im Erdgeschoss. Neben einem Café, dessen Plätze einen spannenden Blick ins futurische Treppenhaus mit seinen roten Rolltreppen erlaubt, fällt vor allem der Anteil neuer Medien ins Auge. So die E-Book-Station, wo sich Kunden direkt über Buchangebote informieren können. Außergewöhnlich auch die Hörduschen: Der Kunde wird mit Hörbüchern so beschallt, dass nur er und nicht die gesamte Umgebung etwas hört.
Von den 45 Mitarbeitern kommen etwa die Hälfte von der Droste Buchhandlung, die von der Mayerschen übernommen und nun geschlossen wird. Dazu arbeiten Kollegen aus anderen Filialen der Mayerschen neben neu eingestellten Buchhändlern. Filialleiterin Christiane Peus ist bereits seit 17 Jahre im Unternehmen tätig und war vorher unter anderem in Duisburg, Dortmund, Essen und Gütersloh im Einsatz. "Für unser Flagschiff war es uns wichtig, eine kompetente und erfahrene Mitarbeiterin als Leiterin zu haben", betont Falter.