Neue Antiquariatskataloge – Reisen, München, historische Dissertationen

Das Antiquariat Dr. Paul Kainbacher (Baden bei Wien) veröffentlicht seinen Katalog 31 "Seltene Reisebeschreibungen" (mit 134 Nummern). Kainbachers geografisch gegliedertes Angebot reicht von Publikationen wie H. Meyers "Zum Schneedom des Kilimandscharo" (1888; 13.000 Euro) oder der Dokumentation der "Deutschen Aksum Expedition" (1913; 6.600 Euro) bis zu kulturgeschichtlich oder politisch interessanten Titeln wie B. Herolds "Die Behandlung der Afrikanischen Neger" (1894; 150 Euro) oder einer "Denkschrift über die Beweggründe zu dem Deutsch-englischen Abkommen" (1890; 100 Euro). Eberhard Köstler (Tutzing), im Januar als Vorsitzender des Verbands Deutscher Antiquare bestätigt, zählt zu den aktivsten Katalogversendern hierzulande und beteiligt sich darüber hinaus regelmäßig an Gemeinschaftskatalogen. Köstlers aktueller Katalog mit dem Thomas Mann-Titel "München leuchtete …" enthält "Autographen, Widmungsexemplare und Bücher aus München zum 850. Stadtjubiläum" (165 Nummern) und eignet sich dank seiner teilweise ausführlichen Beschreibungen und Zitate zur informativen Lektüre für Literatur- und Kulturinteressierte. Angeboten wird beispielsweise ein circa 1821 entstandenes Manuskript Joseph von Fraunhofers im Zusammenhang mit Fraunhofers Bemühungen, als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen zu werden (2.000 Euro). Auch Hans Carossa, Wolfgang Koeppen, Thomas Mann, Emil Preetorius, Max Reger, Rainer Maria Rilke, Ferdinand Sauerbruch und andere sind mit Autografen vertreten. Das teuerste Stück ist ein Brief Wilhelm Konrad Röntgens vom Januar 1916, in dem es um die Anfertigung einer Büste für den im Vorjahr verstorbenen Biologen Theodor Boveri durch den Bildhauer Adolf von Hildebrand geht (4.800 Euro). Das Antiquariat Winfried Scholl (Wunstorf) bietet in zwei umfangreichen Katalogen "Juristische Dissertationen und Programmschriften aus den Jahren 1603 bis 1817" (600 Nummern) und "Medizinische Dissertationen und Programmschriften aus den Jahren 1597 bis 1871" (893 Nummern) an, jeweils nach Fakultäten (beziehungsweise Druckorten), dann nach Autoren alphabetisch geordnet. Die Preise bewegen sich in beiden Katalogen Scholls fast durchgehend im mittleren zweistelligen Eurobereich, mit wenigen Ausschlägen nach oben oder nach unten. Erwähnt sei noch eine kleine Grafik-Verkaufsliste des Buch- und Kunstantiquariats August Laube (Zürich) zur ILAB-LILA-Messe in Madrid vom 11. bis 13. September und zur IFPDA Print Fair in New York vom 30. Oktober bis 2. November ("Prices on request. Detailed information on the website"). Außerdem erreichte uns der Ausstellungs- und Verkaufskatalog zu der hier bereits vor vier Wochen gemeldeten ABA Summer Exhibition 2008 über das Thema "Women & The Book". Eine Besprechung dieses innovativen Gemeinschaftskatalogs des britischen Antiquariatsverbands durch eine der führenden Spezialistinnen auf diesem Gebiet folgt im Oktober-Heft der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" (10. Oktober). Die vollständige Katalogliste finden Sie hier: