Arbeitsbericht der Preisbindungstreuhänder

Viele Dauerbrenner

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Für Dieter Wallenfels und Christian Russ ist es »ein altes Thema«: Die beiden Preisbindungstreuhänder der Verlage sehen den festen Ladenpreis derzeit weniger von außen als von innen gefährdet. Darauf verweisen sie in ihrem aktuellen Arbeitsbericht (abrufbar unter www.preisbindungsgesetz.de). Dauerbrenner sind Mängelexemplare, im Internet wie in den Läden.
Nahezu täglich würden Informationen darüber eingehen, dass Großmärkte wie Real und Rewe Mängelexemplare verkaufen, die keine sind, so Russ und Wallenfels. Sie setzen nun auf die Arbeit der Börsenvereins-AG Prozesse, Rationalisierung und Organisation, die den Umgang mit Mängelexemplaren im Auftrag des Branchenparlaments analysiert und sich Anfang September wieder trifft. Auch Sonderausgaben und Ausstellungskataloge beschäftigen die Juristen immer wieder: Mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt es ein Tauziehen um die Frage, ob Kataloge unabhängig vom Museumsbesuch preiswerter vertrieben werden dürfen. Beim E-Book beziehen Russ und Wallenfels ebenfalls Position: Aus ihrer Sicht fallen sie beispielweise dann unter die Preisbindung, wenn »der Buchcharakter durchscheint«. Russ und Wallenfels plädieren für einen Branchenkonsens bei der Gesetzesinterpretation, der den Rahmen beim E-Book genauer absteckt.