Begründung: Das Buch kann auch Antiquarinnen und Antiquaren gute Dienste leisten, da es sich von der Anlage her bestens als informatives Nachschlagewerk zu wichtigen Fragen des Neubuchhandels eignet. Behandelt werden von Uhlig unter anderem Themen wie "Buch und Buchhandel in der Gesellschaft" (inkl. "Buchhandel und Recht"), "Betriebsformen des Buchhandels", "Marketing/Absatz", "Bibliografische Informationsmittel", "Grundzüge des Verlagswesens (Herstellender Buchhandel)" und "Die buchhändlerische Verbandsorganisation" (hier werden Aufbau und Verzweigungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels kurz, aber prägnant vorgestellt). Eine praktische Liste "Empfehlenswerte Fachliteratur" steht am Schluss des Lehrbuchs.
Schade ist nur (abgesehen von einigen altväterlichen Ermahnungen, kleineren sachlichen Schnitzern und Schreibfehlern), dass ausgerechnet der von Uhlig mehrfach erwähnte Antiquariatsbuchhandel sehr stiefmütterlich behandelt wird (meist ohnehin im Doppel Antiquariat/Modernes Antiquariat). Einen so oberflächlichen Satz kann man dem Autor schwer durchgehen lassen: "Lieferbare antiquarische Medien lassen sich u.a. mit dem Zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher nachweisen. Das Verzeichnis ermöglicht kostenfrei mittels einer Metasuchmaschine die Suche in den Beständen von rund 4.100 Antiquariaten aus 27 Ländern." (S. 273) Antiquaria-Programm des ZVAB? Plattformen wie Abebooks, Antbo, Antiquario, Booklooker, Eurobuch, Justbooks und Prolibri? Fehlanzeige! Dabei dürften solche Informationen für Sortimenter zunehmende Bedeutung gewinnen.
Trotz dieser Schwächen: ein empfehlenswertes, weil nützliches Buch.
Christian Uhlig: Der Sortimentsbuchhandel. Ein Lehrbuch. Völlige Neubearbeitung des Werkes von Friedrich Uhlig [20., völlig neu bearbeitete Aufl., mit 12 Tabellen und 78 Abb.], Stuttgart: Dr. Ernst Hauswedell & Co., 2008. XVI, 454 S., Broschur, ISBN 978-3-7762-0908-2, 36 Euro.
Eine Besprechung in der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" folgt.
