Wer einmal lügt... Google's Informationspolitik

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Anfang der Woche hat Google angekündigt mit "Google Chrome" nun auch einen Internet-Browser anzubieten. Ob der Effekt des Google-Browsers überhaupt wahrnehmbar sein wird oder ob nun ein neuer 'Browser-Krieg' ausbrechen wird, soll hier nicht diskutiert werden. Viel spannender ist eine Randnotiz: Google hatte jahrelang geleugnet, einen neuen Browser zu entwickeln. Die simple Antwort von Sergey Brin, einem der Gründer von Google, darauf lautet: "It just happened to migrate from being false to being true."
An die dürftige Informationspolitik von Google hat man sich ja mittlerweile fast gewöhnt. Aber dass die Öffentlichkeit über Jahre belogen wird und Google dies auch noch leichtfertig zugibt, ist ein echter Skandal. Und genau hier stellen sich für die Verlage viele weitere Fragen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit von Google insgesamt: Wird die Antwort auf die Frage, ob Google das Urheberrecht achtet, auch von heute auf morgen von 'ja' auf 'nein' umspringen? Werden Verlagsinhalte wirklich auf deren Wunsch wieder gelöscht oder vielleicht doch nicht? Werden Verleger zukünftig an Werbe- und Verkaufserlösen beteiligt? Gerade in Bezug auf die sensiblen Beziehungen zu Verlagen hat sich Google mit seiner Öffentlichkeitsarbeit keinen Gefallen getan. Hat sich Ihre Haltung zu Google verändert? Diskutieren Sie mit; ich freue mich auf Ihre Meinung Den Blog können Sie hier als RSS-Feed abonnieren!