Online-Handel

Ebay forciert PayPal-Nutzung

25. September 2008
Redaktion Börsenblatt
Der Online-Auktionsmarkt Ebay will ab Ende Oktober in den Vereinigten Staaten keine Überweisungen bei Zahlungen mehr zulassen.
Ebay kündigt auf seiner amerikanischen FAQ-Site an, dass ab Ende Oktober in der Regel keine Banküberweisungen und Zahlungen per Scheck mehr erlaubt seien. Bis auf wenige Ausnahmen müssten künftig sämtliche auf der US-amerikanischen Ebay-Plattform eingestellten Artikel – darunter natürlich auch Bücher – über PayPal, per Kreditkarte oder über den kostenpflichtigen ProPay-Dienst bezahlt werden. Möglich sei zudem eine Barzahlung bei Abholung eines Artikels. Im Januar 2009 sollen die genannten elektronischen Zahlungsoptionen in "eBay checkout" integriert werden, über welches dann alle Zahlungsvorgänge laufen sollen. Mit weiteren Anbietern elektronischer Zahlungssysteme werde bereits über eine Zusammenarbeit verhandelt. Nicht zugelassen werden sollen elektronische Bezahlsysteme von direkten Konkurrenten (Checkout by Amazon oder Google Checkout). Ebay sieht Vorteile auf Seiten von Käufern und Verkäufern: "We're making this change to better meet buyer expectations for a consistent, more secure checkout experience on eBay. This should increase buyer confidence in shopping on eBay, which should result in more buyers and increased sales for sellers. The change will directly benefit sellers by making payments faster and more reliable, enabling sellers to ship more quickly and increase buyer satisfaction." Wer gegen die "Accepted Payments Policy" verstoße, darf keine neuen Artikel mehr einstellen. Die bereits vorhandenen könnten noch weiter verkauft werden. Die 'Schonfrist' für die Umstellung ende am 15. Januar 2009. Für Ebay-Kleinanbieter bedeuten die Vorgaben quasi einen PayPal-Zwang, da die anderen Zahlungsoptionen für sie eher unpraktikabel scheinen oder zu kostspielig sind. Und wie sieht die Situation in Deutschland aus? Überweisungen sind noch erlaubt. Aber auch hier möchte Ebay die Nutzung von PayPal sicherlich weiter etablieren. Anfang September hat man als Anreiz den PayPal-Käuferschutz in Deutschland (wie in den USA und Großbritannien) auf alle Artikel in unbegrenzter Höhe ausgedehnt und im geänderten Geschäftsmodell für gewerbliche Ebay-Shop-Anbieter (ab 25. September) wird beim neuen Festpreisformat automatisch PayPal als eine mögliche Zahlungsoption angegben. Die PayPal-Gebührenstruktur wird ebenfalls angepasst: statt bisher drei, gibt es nur noch zwei unterschiedliche Preiskategorien (Deutschland/EU und Nicht-EU-Länder).