Buchauktionen

Herbstauktion bei Kiefer – positives Ergebnis

10. Oktober 2008
von Börsenblatt
Das Auktionshaus Peter Kiefer, Pforzheim, zieht für seine Herbstauktion vom 26. und 27. September ein positives Fazit.
Trotz der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten, die auch den deutschen Markt nicht unbeschadet ließen, heißt es im Nachbericht des Auktionshauses, hätte die Auktion 66 ein äußerst erfreuliches Ergebnis erbracht. Mit dem umfangreichen Angebot von 7.455 Nummern aus den Bereichen Bücher, Autografen und Kunst, hätte man bei einem Ergebnis von 1,4 Millionen Euro nahtlos an die erfolgreichen Vorauktionen anknüpfen können. Die höchsten Zuschläge dieser Auktion erzielten dabei die zwei frühen, seltenen Zypern-Karten, die ihren Schätzpreis von jeweils 9.000 Euro mit 46.000 und 44.000 Euro beide um ein Mehrfaches übertrafen. In einem Nachtrag war eine kleine Sammlung von neun frühen Schriften zur Mathematik angeboten worden, von denen Paciolis "Summa de Arithmetica geometria " in der zweiten Ausgabe von 1523 von geschätzten 24.000 Euro auf 36.000 Euro gesteigert wurde. Auch im umfangreichen Kapitel der alten Drucke und Theologie meldet das Auktionshaus eine Reihe beachtlicher Ergebnisse: die "Bambergische Peinliche Halßgerichtsordnung" (Bamberg 1580) kam auf 3.000 Euro, eine Baseler Bibel von 1665 auf 3.800 Euro sowie T. Brunis "Armonia astronomica & geometria " (Venedig 1622) auf 3.300 Euro. Eine kleine Sammlung von Antiquitäten aus Ausgrabungen kletterte von 450 auf 1.100 Euro und eine weitere Sammlung von etwa 120 Exlibris stieg von 240 auf 1.000 Euro. Gut schnitten die Kinder- und Jugendbücher ab, erfreuliche Zuschläge gab es bei älterer und moderner Literatur sowie den Naturwissenschaften und Technik. Hier erzielte Hieronymus Bocks "Kreuter Buch" in der dritten Auflage (Straßburg 1556) 1.900 Euro, ein Fragment von Lonicers "Kreuterbuch" 1.400 Euro. Eine zweite Ausgabe von Julius Robert Meyers "Mechanik der Wärme" (1874), mit einem eigenhändigen Begleitschreiben des Verfassers, kam auf 1.600 Euro. Bei Geografie und Reisen realisierte ein Exemplar der 7. Auflage von Karl Baedekers Reiseführer "Rheinreise von Basel bis Düsseldorf… " (1852) mit 1.200 Euro die Schätzung, während dessen Vorläufer, J. A. Kleins "Rheinreise von Mainz bis Köln" (1828) mit 1.700 Euro die Schätzung (900) deutlich übertraf. Bei den Autografen fand die umfangreiche Korrespondenz des Schriftstellers Max Brod (Schätzung: 9.000 Euro) noch keinen Bieter, während der Brief- und Autografenbestand des Malers Friedrich Preller, über ein Gesamtgebot nahezu 5.000 Euro erbrachte. Die nächste Auktion bei Peter Kiefer findet am 23. und 24. Januar 2009 statt.