Antiquariat

Zwei Kataloge in einem – Antiquariat Inlibris

20. Oktober 2008
Redaktion Börsenblatt
Das Wiener Antiquariat Inlibris, Gilhofer Nfg., legt einen "Wendekatalog" mit Büchern und Autografen vor.
Der als Klappenbroschur gestaltete Wendekatalog bietet auf seiner Vorder- oder Rückseite (oder umgekehrt?) zwei Privatsammlungen an, entweder "Einhundert Bücher zumeist aus der Sammlung Joseph Wünsch, Wien" oder "Zweihundertfünfzig Autographen zumeist aus der Sammlung Werner Mathys, Zürich". Über die beiden Sammler, die jeweils beachtliche Sammlungen zusammengetragen haben, erfährt man im Katalog nichts Näheres. Die Durchsicht der beiden Angebote gewährt zumindest einen Einblick in die jeweiligen Sammelvorlieben. Das Buchangebot beginnt mit Andrea Alciatos "Paradoxum, ad Pratum" (Basel 1531), einer juristischen Werkzusammenstellung, und endet mit Adolf von Zemlinszkys "Geschichte der türkisch-israelitischen Gemeinde zu Wien", in einer Ausgabe in deutscher und sephardischer Sprache (Übersetzung von Michael Papo), von 1888. Bei den Autografen der Sammlung Werner Mathys’ ragt ein Freundschaftsalbum des Theologen Karl Benedikt Schmidt mit 87 Einträgen unter anderem von Christian Fürchtegott Gellert, Johann Christoph Gottsched oder Gustav Georg Zeltner heraus. Oder der Korrespodenznachlass (154 Briefe) des Homöopathen Joseph Attomyr (1807–1856) aus den 1830er und 1840er Jahren. Von Bertold Brecht findet sich ein eigenhändiges Gedicht "Tod im Wald" in der Offerte. Den Abschluss bilden zwei Briefe und ein Manuskript des Komponisten und Dirigenten Carl Michael Ziehrer (1843–1922).