Um wissenschaftlich über andere Kulturen publizieren zu können, müssen fremde Zeichen gedruckt werden. Vor dem elektronischen Satz stellte man die erforderlichen Lettern mechanisch her. Zentrale Staatsdruckereien besaßen einen großen Vorrat an fremdsprachlichem Satz; eine der größten privaten Fremdsprachensetzereien, die Druckerei J. J. Augustin, befand sich in Glückstadt.
Die Ausstellung in der Staatsbibliothek Hamburg erarbeitet wurde sie zusammen mit dem Museum der Arbeit Stiftung Historische Museen Hamburg und der Hannah-Arendt-Bibliothek (Hannover) präsentiert Bücher und Einblattdrucke vom 17. bis 20. Jahrhundert aus der 375jährigen Druckerei J. J. Augustin in Glückstadt, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrem Fremdsprachensatz manche Staatsdruckerei übertraf. Fotos und Schriftmatrizen zeigen, wie die vielfältigen Publikationen im Bereich der Altertumskunde, der Sprachwissenschaft und der Landeskunde entstanden. In der Imprimerie Nationale in Paris wird noch die Kunst des Stempel- und Schriftschnittes für den Bleisatz gepflegt Fotos und der Film "Schrift ist ein Abenteuer" dokumentieren die Arbeit der letzten Schrift-Handwerker vor dem Fortzug der Nationaldruckerei aus Paris. Satzmaterial und Arbeitsbeispiele zeigen, wie die Setzer und Drucker fremdsprachliche Texte und Zeichen der Welt in der Bundesdruckerei in Berlin handhabten, bevor auch dort der Bleisatz verschwand.
"Zeichen der Welt oder Wie das Fremde ins Buch kam", 22. Oktober bis 7. Dezember (Eröffnung: 21. Oktober , 18 Uhr ), Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 921, Sa 1018 und So 1218 Uhr.